NABU Baden-Württemberg
70178 Stuttgart
Sensationsfund

Mannheimerin entdeckt Orientalische Hornisse erstmals in BW

Eine Frau aus Mannheim meldet die Sichtung der Asiatischen Hornisse auf dem Portal des Nabu. Die Experten sehen schnell: sensationelle Verwechslung.
Eine kleine Sensation: Auf dem Meldeportal NABU-naturgucker.de hat eine Mannheimerin am 31. August ein Foto der Orientalischen Hornisse hochgeladen.
Eine kleine Sensation: Auf dem Meldeportal NABU-naturgucker.de hat eine Mannheimerin am 31. August ein Foto der Orientalischen Hornisse hochgeladen.Foto: Screenshot: Nabu

Der erste Fund einer Orientalischen Hornisse (Vespa orientalis) in Deutschland war vor kurzem in Baden-Württemberg: Auf dem Citizen Science-Meldeportal NABU-naturgucker.de hat eine Mannheimerin am 31. August ein Foto des unerwarteten Insekts hochgeladen. Beim Auswerten der Meldungen zur Asiatischen Hornisse (Vespa velutina) entdeckte der NABU jetzt diese spannende Verwechslung.

„Die Art kommt ursprünglich in Asien, Nordafrika und Südosteuropa vor und ist bereits aus anderen Ländern in Mitteleuropa bekannt, wurde aber bisher noch nicht bei uns nachgewiesen. Ob sie negative Auswirkungen auf unsere heimische Fauna haben wird, muss sich erst noch zeigen“, sagt NABU-Insektenexperte Martin Klatt. Viele gebietsfremde Arten sind für die Biodiversität in Baden-Württemberg völlig harmlos.

Zum ersten Mal in Baden-Württemberg zu Gast: Die Orientalische Hornisse kommt ursprünglich in Asien, Nordafrika und Südosteuropa vor.
Zum ersten Mal in Baden-Württemberg zu Gast: Die Orientalische Hornisse kommt ursprünglich in Asien, Nordafrika und Südosteuropa vor.Foto: Yvonne Christ/ Nabu

Andere, wie etwa die Asiatische Hornisse, könnten Schäden anrichten. Zumindest bei der Honigbiene zeichnet sich das ab. Sie wird von der Asiatischen Hornisse bevorzugt im Herbst gejagt, die damit ihre Brut ernährt.

Dass die Art in der Neckarstadt Mannheim aufgetaucht ist, mag mit dem städtischen, sehr warmen Umfeld zusammenhängen. Sie könnte aber auch als blinder Passagier im Hafen angelegt haben. „Weil das Klima in Städten oft deutlich wärmer als im Umland ist, können sich wärmeliebende Arten hier oftmals als erstes ansiedeln und behaupten.

Artenkenntnisse auch bei Laien sind wichtig

Der Mannheimer Zufallsfund der Orientalischen Hornisse zeigt, wie wichtig heutzutage Artenkenntnisse auch bei Laien sind. Beim Erkennen von Arten helfen Portale wie NABU-naturgucker.de und viele Apps. Trotzdem ist es sinnvoll, grundlegende Dinge über die Ansprüche verschiedener Tiere und Pflanzen an Lebensräume zu kennen und stets genau hinzuschauen“, sagt Klatt.

Die drei Hornissenarten lassen sich durch ihre Farbgebung recht gut unterscheiden. Die Orientalische und die Europäische Hornisse sind zwar etwa gleich groß, doch die vor allem in Südosteuropa und Vorderasien bis nach Indien heimische Vespa orientalis ist fast gänzlich braun mit gelbem Kopfschild und Streifen am Hinterleib, während die in Mitteleuropa vorkommende Vespa crabro rötlich bis schwarz gefärbt ist mit schwarzen Punkten und Bändern auf gelbem Hinterleib.

Asiatische Hornisse ist schon länger hier

Die etwas kleinere Vespa velutina, dieAsiatische Hornisse, ist fast schwarz gefärbt, mit gelben Beinen. Sie wurde erstmals 2014 in Deutschland nachgewiesen, in Waghäusel bei Karlsruhe.

NABU-Artenschutzreferent Klatt betont, dass bei neuen Arten ein gewisser Abstand sinnvoll sei: Die Tiere sollten nicht gejagt oder bedrängt werden. „Beobachten, dokumentieren und fotografieren ist wichtig und hilfreich, um Veränderungen in der Insektenwelt zu erkennen.“ Beobachtungen aller Hornissen mit Belegbildern können unter NABU-naturgucker.de/hornissen eingereicht werden.

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von Nabu BW
09.10.2024
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