Morgen, am Samstag den 26. Oktober 2024, jährt es sich zum 50. Mal, dass die Eheleute Margarete und Jürgen Schmid vor dem Traualtar gestanden und Gottes Segen zu ihrem Ehebund erhalten haben. Das Jubelpaar kennt sich schon seit der Schulzeit und auch aus der Zeit der Jugendarbeit im CVJM.
Jürgen Schmid ist am 22.04.1945 in Zeithain (Sachsen) geboren, woher seine Mutter stammte. Der Vater war ein Rötenberger. Die Eltern lernten sich im Krieg kennen. Vier Monate nach Jürgens Geburt flüchteten die Eltern mit ihm nach Rötenberg. Dort wuchs er mit drei Schwestern auf. Nach der Schulzeit erlernte er das Malerhandwerk in Schramberg. Danach folgten 18 Monate bei der Bundeswehr.
In einem gläubigen Elternhaus aufgewachsen war es für Jürgen selbstverständlich, sich bereits in jungen Jahren ehrenamtlich im CVJM zu engagieren. Als Jungschar, Jungenschaftsmitarbeiter und für kurze Zeit auch als Vorstand erlebte er dort eine sehr aktive und intensive Zeit, die ihn bis heute mit dem CVJM verbindet. Darüber hinaus arbeitete er auch im weiteren kirchlichen Umfeld in der Jugendarbeit im Ort, Bezirk und im Land aktiv mit. Kleine und größere Wanderungen mit der Jungenschaft sind ihm bis heute im Gedächtnis und erinnern an manches schöne Erleben in jungen Jahren.
Als Jürgens Vater aus gesundheitlichen Gründen seinen Beruf als Briefträger im Jahr 1970 aufgab, übernahm er diese Aufgabe in Rötenberg. Insgesamt war Jürgen Schmid 30 Jahre lang „da Bott em Flecka“. Für die allermeisten Rötenberger ist er, wenn auch längst im Ruhestand, bis heute „dr Bott“ geblieben.
Margarete, oder auch Margret, wie sie genannt wird, und ihr Zwillingsbruder Hermann, sind am 31. Mai 1948 in Bach-Altenberg geboren. Sie wuchsen mit den Geschwistern Otto und Erika auf. Nach der Schulzeit half Margret im elterlichen Landwirtschaftsbetrieb mit, wo sie nebenher eine Ausbildung in der landwirtschaftlichen Hauswirtschaft machte. In den Wintermonaten besuchte sie die Frauenarbeitsschule Schramberg und die Landwirtschaftsschule in Rottweil. Im Winterhalbjahr 1969/70 arbeitete sie in einem Kinderkrankenhaus für an Tuberkulose erkrankte Kinder. In dieser Arbeit mit den Kindern fand Margret Erfüllung und Freude. So kam es, dass Margret im Oktober 1970 von der örtlichen Kirchengemeinde hier in Rötenberg angefragt wurde, ob sie bereit sei, im neuen Kindergarten mitzuarbeiten. Gern und freudig sagte sie zu. Da sie ohne entsprechende Ausbildung war, wurde sie vier Wochen eingelernt und bekam dann die Aufgabe, alleine eine Gruppe mit 28 bis 37 Kindern als Gruppenleiterin zu betreuen. Entsprechende Fachliteratur und Fortbildungen halfen ihr dabei. Acht Jahre lang meisterte Margret diese Aufgabe mit viel Herzblut, Freude und Spaß an der Arbeit. Nach der Geburt ihres zweiten Kindes, entschied sie sich dann dazu, diese Tätigkeit aufzugeben.
Die überzeugte Zugehörigkeit zur evangelischen Kirche und das Engagement in der Kirchengemeinde prägen bis zum heutigen Tag das Leben des Jubelpaares. Aus der nur für eine kurze Übergangszeit vorgesehenen Mesneraufgabe wurden letztendlich 30 Jahre. Sonntag für Sonntag, wie auch zu allen weiteren Gottesdiensten versahen Margret und Jürgen Schmid den Mesnerdienst in und um die evangelische Kirche hier am Ort. Zudem war Jürgen Schmid 25 Jahre lang Hausmeister des evangelischen Gemeindehauses. Über 30 Jahre lang gehörte er dem Kirchengemeinderat an und übernahm mit dieser Aufgabe Verantwortung für die Kirchengemeinde.
Nicht unerwähnt bleiben soll das ehrenamtliche Engagement von Jürgen Schmid in der bürgerlichen Gemeinde. Als Gemeinde- und Ortschaftsrat wie auch als stellvertretender Ortsvorsteher setzte er sich über viele Jahre ehrenamtlich für die Gemeinde und die großen und kleinen Sorgen ihrer Bürger ein. Durch seine Tätigkeit als Postbote im Ort kannte er die meisten Einwohner persönlich und hatte immer das „Ohr am Rohr“, wie man so sagt.
In all den Jahren hohen ehrenamtlichen Engagements hat ihm seine Frau Margret für alle Aufgaben, seien sie beruflicher oder ehrenamtlicher Art gewesen, immer den Rücken frei gehalten. Ohne diese Unterstützung wäre ihm manches sonst nicht oder nicht im geleisteten Umfang möglich gewesen, betont Jürgen Schmid.
Margret Schmid engagiert sich seit ihrer Schulzeit, nunmehr über 50 Jahre, im Kirchenchor. Schon von Kindesbeinen an begleitet sie die Freude am Singen, die ihr von zuhause mitgegeben wurde. Seit einiger Zeit unterstützt sie die Sängerinnen des Begräbnischors im Sopran.
Neben all diesem ist die Jubilarin froh, dass es ihr möglich war, neun Jahre lang die Pflege der kranken Eltern und ihrer Tante auf dem Altenberg übernehmen zu können. Nach deren Tod begann sie die Arbeit bei der Nachbarschaftshilfe der Sozialstation Oberndorf. Auch diese Tätigkeit erfüllte Margret gern und mit viel Empathie zu den Patienten über einen Zeitraum von insgesamt 24 Jahren.
Neben den vielen Aufgaben und ehrenamtlichem Engagement blieb den Eheleuten trotzdem noch Zeit, manche schöne Reise im In- und Ausland zu unternehmen, mit und später dann auch ohne Kinder.
Drei Kinder, Bettina, Jochen und Katrin wurden den beiden im Laufe der Jahre geschenkt. Seit 1990 und bis heute gehört Simon als Pflegesohn mit zur Familie. Als Großeltern genießen und erfreuen sich Margret und Jürgen Schmid an neun Enkelkindern.
Dass 50 Jahre gemeinsam und ohne schlimme Krankheit oder Unfälle erlebt werden durften, empfindet das Jubelpaar als ein Geschenk Gottes. Das ist nicht selbstverständlich und beide sind dafür sehr dankbar.
Die ganze Gemeinde gratuliert dem Jubelpaar recht herzlich zur Goldenen Hochzeit und wünscht den Eheleuten Margret und Jürgen Schmid alles erdenklich Gute, Gottes Segen, Kraft und Zuversicht und noch viele glückliche, gemeinsame Jahre.
Michael Lehrer
Bürgermeister