Liebe Gartenfreundinnen und Gartenfreunde!
Dieses Jahr haben wir gute Bedingungen für das Wachstum und die Verbreitung von Blattläusen. Sie brauchen es feucht und relativ warm. Als gute Helfer gegen Blattläuse eignen sich Marienkäfer und deren Larven. Ist das Angebot groß, dann fressen sie bis zum Umfallen, innerhalb ihres Lebens mehrere tausend Stück. Die Käfer werden daher zu den Nützlingen gezählt und für die biologische Schädlingsbekämpfung gezüchtet. Zum Nahrungsspektrum zählen außerdem Spinnmilben, Wanzen, Fransenflügler, Käfer, Blattwespen und gelegentlich sogar Schmetterlingslarven. Im letzten Larvenstadium fressen sie die meisten Läuse. Diese „Fresslust“ wird bei hohen Temperaturen noch gefördert. Dadurch werden sie gefräßiger. Und jetzt kommt die Umkehrung: Da es ein gutes Wachstumsjahr für die Blattläuse ist, können die Larven gar nicht so viel fressen. Deshalb glaubt man, die Larven hätten das Fressen „vergessen“. Es kommt aber auch vor, dass in schlechten Jahren für die Läuse die Larven so viel fressen, dass es dann keine Läuse mehr gibt. Die Anzahl der Larven und der Läuse sind im Normalfall im Gleichgewicht. Marienkäfer und vor allem ihre Larven sind auch Kannibalen. Besonders bei Massenauftreten fressen sich die Tiere gegenseitig. Die zuerst schlüpfenden Larven fressen auch regelmäßig ihre noch nicht geschlüpften Artgenossen, wodurch oft über die Hälfte der Eier verloren geht.
Gustav Jahn, Gartenfreunde Loßburg-Rodt