Dem schwarzen König drohte ein Matt in wenigen Zügen, während weißer Bauer und Turm ihm bereits viel zu nah standen – die Spannung war greifbar, als die Schach-AG des MBG das neue Outdoor-Schachfeld auf dem Schulhof für sich beanspruchte.
Die Partie neigte sich dem Ende zu, die Figuren waren taktisch platziert, und die Schüler blickten konzentriert auf das schwarz-weiße Spielfeld unter freiem Himmel.
Mit der Übergabe des neuen Schachfeldes hat die Schule nun einen weiteren Platz, an dem Taktik, Strategie und Teamgeist gefördert werden können. Vor allem ist dies Kunstlehrer Dr. Thomas Mertel zu verdanken, der im vergangenen Jahr eine Schach-AG ins Leben rief. Die AG hat sich mittlerweile um ein Drittel erweitert und zählt 18 Schülerinnen und Schüler. Doch ein solches Projekt erfordert nicht nur Initiative, sondern auch Unterstützung. Diese fand sich am Max-Born-Gymnasium schnell: Der städtische Bauhof brachte im Sommer das Schachfeld im Schulhof auf, indem er schwarze und weiße Felder aufklebte. Für die neuen Outdoor-Schachfiguren konnte Schulleiter Joachim Philipp die Volksbank Neckartal gewinnen, während der Freundeskreis des Gymnasiums eine passende Aufbewahrungsbox für die Figuren beisteuerte. Kürzlich trafen sich die Unterstützer des Projekts, um sich von der gelungenen Umsetzung zu überzeugen.
Wenn es darum geht, dem MBG zur Seite zu stehen, ist der Freundeskreis unter dem Vorsitz von Synco de Vogel stets zur Stelle. Der Verein mit über 500 Mitgliedern hat zahlreiche Projekte ermöglicht: von Workshops zur Konfliktbewältigung über das Miteinander-Fest der fünften Klassen bis hin zu Unterstützungen für Kinder aus finanziell schwächeren Familien bei Klassenfahrten. Auch Anschaffungen, die der Schule wichtig sind, übernimmt der Freundeskreis oft. Die Volksbank Neckartal, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Schulen in ihrem Geschäftsbereich zu unterstützen, half ebenfalls gerne mit, wie Christian Rupp und Simon Ohlhauser betonten.
Jeden Mittwochnachmittag trifft sich die Schach-AG für eine Doppelstunde. „Wir beschäftigen uns mit Theorie und erarbeiten taktische Mittel“, erklärte Dr. Mertel den Projekt-Unterstützern. Die Aufgaben variieren dabei von leicht bis mittelschwer. Obwohl viele Züge und Strategien in der Schachgeschichte immer wieder vorkommen, gibt es bei weitem noch nicht alle möglichen Zugfolgen – was für Schüler besonders spannend ist, da sie sich in einem System bewegen, das Erlerntes mit unentdeckten Möglichkeiten verbindet.
Dr. Mertel teilt die AG-Mitglieder in Teams ein, es wird jeweils zu viert gespielt. Die Schüler beraten sich dabei untereinander und entscheiden einstimmig über den besten Zug – eine gemeinschaftliche Herausforderung. Besonders freut sich Dr. Mertel darüber, dass nun auch im Sommer und bei gutem Wetter draußen gespielt werden kann. Schulleiter Philipp lobte die Projekt-Unterstützer und deutete an, dass künftig Schachturniere an der Schule organisiert werden könnten, sobald die jungen Schachspieler noch mehr Erfahrung gesammelt haben. (du)