50 Jahre SPD-Gemeinderatsfraktion
Im Schlosshof wurde am vergangenen Sonntag gefeiert. Gemeinsam mit den Gemeinderäten der ersten Stunde, aktuellen Mandatsträgern und ehemaligen Wegbegleitern blickten der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Carsten Lotz, der SPD-Fraktionsvorsitzende Maximilian Föll und Willi Kemmler, erster Fraktionsvorsitzender der SPD im Jahr 1975 und über 30 Jahre lang führende Figur der sozialdemokratischen Kommunalpolitik in der Region auf die großen kommunalpolitischen Themen zurück.
Es waren auch einige Ehrengäste gekommen wie der ehemalige Gomaringer Hauptamtsleiter und heutige Bürgermeister von Bad Urach Elmar Rebmann, der ehemalige Vorsitzende der CDU-Fraktion in der Regionalversammlung Manfred Dunst sowie die SPD-Kandidatin für die Landtagswahl 2026 Ronja Nothofer-Hahn. Besonders erfreut zeigte sich Carsten Lotz über die Anwesenheit des CDU-Fraktionsvorsitzenden Daniel Leibßle und die schriftlichen Glückwünsche des CDU-Ortsverbandsvorsitzenden sowie der Fraktionsvorsitzenden der Freien Wähler und der Grünen Liste. Bürgermeister Steffen Heß würdigte in einem Grußwort die Arbeit der SPD. Der ehemalige Bürgermeister Manfred Schmiderer hatte schriftlich gratuliert und dabei bei aller Auseinandersetzung die Verlässlichkeit der SPD-Fraktion bei den großen Themen betont.
Im lockeren Gespräch ließen die Sozialdemokraten mit ihren Gästen 50 Jahre Geschichte Revue passieren. Kemmler berichtete von den Anfängen: Man wollte Bürger mit der Gemeindezeitung „Offen gesagt“ und anderen Formaten wie dem Frühschoppen zum Gemeindehaushalt informieren und beteiligen. Die ehemalige Gemeinderätin Susanne Hauff erinnerte sich daran, dass die SPD auch in der damals männerdominierten Kommunalpolitik einen wesentlichen Beitrag zur Gleichberechtigung geleistet habe.
Zwischen 1975 und 1980 standen die Ansiedelung der Werkstätten für Behinderte, der Bau einer Realschule, die Lösung der Müllentsorgung, die Erweiterung des Friedhofs sowie die Sicherung von Flächen für das Stadion auf der Agenda des Gemeinderats. 1992 kaufte die Gemeinde auf Initiative der SPD-Fraktion das Schloss. Elmar Rebmann erinnerte daran, dass es nur dank der guten Kontakte der SPD in die Landespolitik möglich gewesen sei, den Kauf organisatorisch und finanziell zu stemmen: „Ohne Willi Kemmler gäbe es das Schloss heute so nicht“, sagte er. Und Manfred Dunst erläuterte im Anschluss, dass auch das Projekt der Regionalstadtbahn, die ab 2032 Gomaringen mit dem Schienennetz der Region verbinden wird, ohne den Fraktionsvorsitzenden der SPD nicht möglich gewesen wäre. Gemeinsam habe man im Jahr 2000 eine Machbarkeitsstudie vorangetrieben. Eine Große Koalition in der Region für die ganz großen Zukunftsprojekte.
Die Motive griff Maximilian Föll zum Ende der Veranstaltung auf: Es gelte nun, diese Projekte zu erhalten und zu sichern: Schulen, Kindergärten, Infrastruktur zur Daseinsvorsorge – alles Herzensthemen für die Sozialdemokratie.