Nach zehn Jahren passt die Stadt Tuttlingen die Nutzungsgebühren für Sporthallen an. Dies beschloss der Gemeinderat am Montag. Die Tarife steigen in der Regel um 20 Prozent. So sollen die gestiegenen Kosten – vor allem bei Energie und Personal – zumindest teilweise ausgeglichen werden.
Seit 2015 verlangt Tuttlingen auch von Vereinen Entgelte für Sporthallen – im Gegenzug wurden seinerzeit die Zuschüsse für Vereine erhöht. Die Tarife sind nach einem differenzierten System gestaffelt. Die Größe der Halle spielte dabei ebenso eine Rolle wie die Frage, ob die Halle von Vereinen oder Freizeitgruppen angemietet wird, und ob sie für den Trainingsbetrieb oder für Wettkämpfe genutzt wird. Seit der Einführung der Entgelte vor zehn Jahren wurden sie nicht mehr erhöht.
Nachdem in den letzten Jahren vor allem die Kosten für Energie und Personal spürbar gestiegen sind, werden die Tarife zum 13. April 2026 angepasst. Die Stadt erhofft sich davon Mehreinnahmen von rund 30.000 Euro pro Jahr. So wird zum Beispiel der Satz für die Nutzung einer kleinen Halle für Vereinstraining von 2,90 auf 3,50 Euro pro Stunde erhöht. Eine Sportveranstaltung in einer großen Sporthalle kostet für einen Verein 78 statt bisher 65 Euro die Stunde. Stärker steigen die Kosten für Unternehmen und deren Sportgruppen: Sie werden verdoppelt, damit die öffentliche Förderung primär den Vereinen zugutekommt und externe Nutzer einen größeren Beitrag zum Erhalt der Gebäude leisten. Betriebssportgruppen mit Vereinsstatus sind davon nicht betroffen – für sie gelten die gleichen Bedingungen wie für alle Vereine.
Einen Sonderfall stellt die LURS-Bewegungslandschaft dar. Sie wurde bislang als kleine Halle bewertet und fiel somit in die günstigste Preiskategorie. Gleichzeitig wird die Bewegungslandschaft mit dem großen Schnitzelbecken auch für gewerbliche Veranstaltungen genutzt, außerdem fallen pro Jahr über 7.000 Euro Kosten für die Reinigung der Schaumstoff-Schnitzel und der Bezüge an – ein Kostenfaktor, den es in anderen Hallen nicht gibt. Die neuen Tarife tragen dem Rechnung: Ab 2026 kostet die Bewegungslandschaft für Vereine 20 Euro und für kommerzielle Nutzer 50 Euro pro Stunde. Trotz dieser spürbaren Steigerung bleibt die LURS-Bewegungslandschaft im Vergleich noch günstig: Eine ähnliche Einrichtung in Rottenburg kostet bis zu 80 Euro die Stunde.