Mehrfamilienhäuser für Frosch, Kröte, Blindschleiche und Co.

Der Teich am Rand von Wohlmuthausen ist ein besonders wertvolles Biotop für zahlreiche Amphibienarten (Grasfrosch, Laubfrosch, Teich-, Berg- und Kammmolch...

Der Teich am Rand von Wohlmuthausen ist ein besonders wertvolles Biotop für zahlreiche Amphibienarten (Grasfrosch, Laubfrosch, Teich-, Berg- und Kammmolch u.a.) – und natürlich auch für Insekten, Reptilien, Fledermäuse, Vögel und weitere Lebewesen. Amphibien brauchen nun allerdings nicht nur ein Gewässer, um im Frühjahr ihre Eier abzulegen, sondern sie müssen auch im restlichen Jahr Lebensräume vorfinden, in denen sie sich ernähren können und Unterschlupf finden. Daran mangelt es leider zunehmend, denn unberührte wilde Wiesen, Ackersäume, feuchte Stellen, Gestrüpp, Holz- oder Steinhaufen gibt es in unserer „aufgeräumten“ Landschaft immer seltener. Diese Landschaftselemente sind jedoch nötig, damit Frösche, Molche, Kröten oder Reptilien Futter finden und sich vor ihren Fressfeinden verstecken können. Von manchen Amphibienarten sind in den letzten wenigen Jahrzehnten 70 – 90 % verschwunden.

Speziell in Wohlmuthausen wurden in den 2000er-Jahren manchmal über 10.000 Tiere pro Jahr gezählt. In den folgenden 20 Jahren ging es bergab und manchmal waren es nur noch etwa 1.000 Tiere oder sogar weniger. Im Jahr 2024 wurden immerhin etwa 4.000 Tiere gezählt; in erster Linie Grasfrösche und Molche. Schwankungen sind bei Amphibienpopulationen nicht ungewöhnlich – aber der Trend zeigt ganz eindeutig nach unten. Die Zählungen werden übrigens von zahlreichen engagierten Ehrenamtlichen übernommen, die in den Frühjahrsmonaten jeden Tag morgens und abends den Amphibienzaun kontrollieren und die eingesammelten Tiere über die Straße tragen, sodass diese nicht dem Autoverkehr zum Opfer fallen.

Um dem traurigen Abwärtstrend entgegenzuwirken, haben Aktive des Hohenloher Amphibienschutzes am Rand des Wohlmuthäuser Teichs gearbeitet, damit es nun dort neue Lebensräume gibt. In Absprache mit dem Landschaftserhaltungsverband Hohenlohe (LEV), der Stadt Forchtenberg und dem Ortsvorsteher von Wohlmuthausen haben sie aus alten Weinreben – großer Dank an den Bio-Rebenhof Fröscher aus Forchtenberg – mehrere ansehnliche Haufen errichtet. Bereits am ersten Tag hatte sich hier ein Grasfrosch einen Unterschlupf gesucht und die Amphibienschützer(innen) sind sicher, dass diese Holz- und Steinhaufen auf der Wiese künftig von vielen Tieren bewohnt sein werden. Selbstverständlich wird man das beobachten und nach Möglichkeit dokumentieren.

Wer mehr über Amphibien wissen oder sich für deren Schutz engagieren möchte, kann sich sehr gerne bei Peter Dangel (Wohlmuthausen, Tel. 07947/1371) oder bei Hanne Gloger (Künzelsau, Tel. 07940/57749) melden.

Erscheinung
Mitteilungen der Stadt Forchtenberg
NUSSBAUM+
Ausgabe 15/2025
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