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Mehrfamilienhaus in der Schwetzinger Straße

Hybrid-Effiezienzbau bietet zwölf neue Wohnungen Eine passende Wohnung zu finden, ist angesichts von Platzmangel und zum Teil horrenden Preisen schier...
In dem Hybridhaus an der Schwetzinger Straße werden zurzeit zwölf Wohnungen fertiggestellt.
In dem Hybridhaus an der Schwetzinger Straße werden zurzeit zwölf Wohnungen fertiggestellt.Foto: LIP

Hybrid-Effiezienzbau bietet zwölf neue Wohnungen

Eine passende Wohnung zu finden, ist angesichts von Platzmangel und zum Teil horrenden Preisen schier unmöglich oder zumindest mit einem großen Aufwand verbunden. Mit dem ersten Hybridhaus Wieslochs stehen voraussichtlich ab April/Mai 2025 nun zwölf neue Wohnungen in der Schwetzinger Straße 29 zur Verfügung.

Die Wohnflächen liegen bei 33 qm und 60 qm. Mit 14 Euro pro Quadratmeter liegt der Kaltpreis im Durchschnittsbereich für Wieslocher Wohnungen. Besonders für ältere Menschen sind die Wohnungen geeignet, da sie über einen Aufzug barrierearm erreichbar sind, aber auch für junge Singles sollen sich die Wohnungen eignen. Geplant und erbaut wurde das fünfgeschossige Mehrfamilienhaus vom Architekturbüro AD architektur und design Klaus Pfaff & partners GmbH. Bauherr ist die Städtische Wohnbaugesellschaft. Mieterinnen und Mieter hätten in diesen Wohnungen lebenslanges Wohnrecht, betont Dieter Bonk, Geschäftsführer der Wohnungsbaugesellschaft.

Nachhaltig, effizient, bezahlbar

„Wir hatten eine relativ komplizierte Startphase unter anderem mit einer Spundung, die wir als Erstes ausbilden mussten, damit die Straße nicht einsackt. Die Bauphase hat Anfang des Jahres begonnen“, erläutert Christian von Römer, Bauaufsicht vom Architekturbüro AD. Zudem kamen Bodenverbesserungsmaßnahmen hinzu und Arbeiten im Keller. Die Bauarbeiten nahmen anschließend aber zügig Fahrt auf. Das Hybridhaus wurde aus einer Beton-Holz-Mischung gebaut und ist mit einer Klinkerfassade versehen, die aus Klinkersteinen bzw. -siegeln besteht. Die Klinkerfassade gewährleistet, dass einzelne Schichten leichter getrennt und wiederverwertet werden können. Zumal eine Klinkerfassade auch länger halte als eine klassische Putzfassade. Sowohl die Decken zwischen den Etagen, das Treppenhaus als auch die Trennwände zwischen den Wohnungen werden weiterhin mit Stahlbeton gebaut, was angesichts des Brand- und Schallschutzes vonnöten ist. Zur Beheizung wird auf eine Holzpelletheizung gesetzt, während auf dem Dach eine Photovoltaikanlage errichtet wird. Der gegenwärtige GEG-Standard ist gegeben.

„Die Dämmungsschicht an der Fassade sorgt dafür, dass das Gebäude im Winter lange warm gehalten wird, während im Sommer die Hitze nicht so schnell ins Haus gerät“, so Pfaff. Die ursprünglich aus dem Norddeutschland stammende Hybridweise findet zunehmend mehr Anklang in Süddeutschland, heißt es. Neben der zentralen Lage betonten die Verantwortlichen daher auch die Vorteile von der Hybridbauweise bei Aspekten wie Nachhaltigkeit und Energieeffizienz. Die Außenwände bestehen aus massivem Holz, die mit einer hochwertigen Ziegelfassade und einer Mineralwolle-Kerndämmung verbunden sind. Die Masse der Holzwände soll zudem für einen entsprechenden Schallschutz sorgen. Pfaff befürwortet den Ausbau der Bauweise mit Vollholz, da diese robuster gegenüber Wasserschaden sei.

Hohe Nachfrage

„Es gibt zurzeit eine sehr hohe Nachfrage. Aber da wir die Mietverträge erst unterschreiben werden, sobald wir wissen, wann das Gebäude fertiggestellt wird, lassen wir uns noch bis Januar Zeit“, so Bonk. Auf dem Gelände des Hybridhauses bestand ein zweieinhalbgeschossiges Fünffamilienhaus aus der Jahrhundertwende, das abgerissen wurde. Eine Sanierung des alten Gebäudes wäre mit einem finanziellen Aufwand verbunden, der sich nicht rentiert hätte, zumal man mit dem Neubau auch stärker auf Themen wie Nachhaltigkeit und Energieeffizienz fokussiert war. Weitere, vergleichbare Bauvorhaben seien trotz der hohen Nachfrage aber nicht geplant. „Bauen ist in der heutigen Zeit so teuer, dass sie das mit den Mieten kaum noch abbilden können“, sagt Bonk. „Wir wollen Wohnungen schaffen, die bezahlbar sind. Dazu kommt, dass wir hier eine sehr gute Lage haben.“ Jeder Wohnungseinheit stehen jeweils zwei Fahrradstellplätze zu. Diese sind sowohl im Keller als auch im Erdgeschoss zu finden. Dabei befinden sich auch Ladestationen für E-Bikes. Ein Autoparkplatz steht 300 m weiter zur Verfügung. Interessen gibt es bereits, die sich ab Dezember die Räumlichkeiten anschauen können. Weitere Interessen können sich bei der Städtischen Wohnbaugesellschaft Wiesloch melden. (dj)

v.l.: Christian von Römer (Bauüberwachung, Architekturbüro), Dieter Bonk (Bauherr, Städtische Wohnungsbaugesellschaft) und Klaus Pfaff (Architekt).
v.l.: Christian von Römer (Bauüberwachung, Architekturbüro), Dieter Bonk (Bauherr, Städtische Wohnungsbaugesellschaft) und Klaus Pfaff (Architekt).Foto: LIP
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