Letztes Wochenende war für uns alle ein ganz besonderes Erlebnis. Mein Sohn, gerade einmal zehn Jahre alt, hat am Radmarathon „Alb-Extrem“ teilgenommen – und war der jüngste Teilnehmer dieser traditionsreichen Veranstaltung.
Seit Monaten hat er trainiert. Während andere Kinder am Wochenende ausschliefen, saß er frühmorgens auf dem Fahrrad, mit einem Ziel vor Augen: den Alb-Extrem zu meistern. Für ihn war es keine kindliche Laune, sondern ein Herzenswunsch – und er hat nie auch nur einen Moment gezweifelt, dass er es schaffen würde.
Als wir am frühen Morgen gemeinsam am Start standen, mischte sich meine mütterliche Sorge mit tiefer Bewunderung. Zwischen tausenden erwachsenen Radfahrern wirkte er fast verloren – doch sein Blick war entschlossen, sein Helm saß fest, und seine Trinkflasche war griffbereit.
Kilometer für Kilometer kämpfte er sich voran. Die Strecke – mit knackigen Anstiegen, rasanten Abfahrten und malerischen Ausblicken über die Schwäbische Alb – war selbst für gestandene Radler eine Herausforderung. Ich konnte nur staunen über seine Ausdauer, seine Konzentration und seinen Ehrgeiz.
Als er schließlich unter dem Jubel der Zuschauer ins Ziel einfuhr, wurde mir das ganze Ausmaß seiner Leistung bewusst. Die Veranstalter begrüßten ihn mit einer besonderen Ehrung: einer Medaille. “Der jüngste Teilnehmer der diesjährigen Alb Extrem“, hieß es in der Durchsage. Und in diesem Moment war er nicht einfach nur mein Sohn. Er war ein Vorbild, ein Symbol dafür, was möglich ist, wenn man an sich glaubt.
M. Gläser