Dr. Achim Brötel übernimmt Gastrolle bei traditioneller Andacht mit Dr. Dorothee Schlegel
„Was ist Wahrheit?“ – Dieser biblischen Frage spürt Prädikantin Dr. Dorothee Schlegel in ihrer Osterandacht nach, bevor sich im Hof des Gemeindehauses in Mörtelstein die rund 120 Gäste um das große Osterfeuer versammeln. Bei der Andacht verfolgten Schlegel und die Besucher den Weg Jesu vor dem Gericht und das Gespräch mit Pontius Pilatus bis hin zur Kreuzigung und Auferstehung. Die Frage „Was ist Wahrheit?“ bleibt in der biblischen Erzählung nach Johannes unbeantwortet und so hat Schlegel, die bei der Lesung der biblischen Texte von Prädikantin Dorothea Damm unterstützt wurde, diese Frage an einen anderen weitergegeben. „Wir haben uns einen ehemaligen Richter gesucht, der sich auch heute noch mit Fragen nach Gerechtigkeit auseinandersetzt“, erklärte sie und fand ihn in Landrat Dr. Achim Brötel. Mit viel Humor und sehr interessanten Bildern setzte sich Brötel, der inzwischen als Präsident des Deutschen Landkreistages bundesweit hohes Ansehen genießt, mit den Fragen zu Gerechtigkeit und Wahrheitsfindung auseinander. „Das holt die biblischen Geschichten nun mit einem großen Sprung in die Gegenwart“, betonte Schlegel und genau so soll es beim Osterfeuer in Mörtelstein sein. „Wir freuen uns, dass diese Veranstaltung nun schon seit so vielen Jahren stattfinden kann und sich immer großer Beliebtheit erfreut“, dankte Daniel Schuster, der Vorsitzende des Fördervereins des Mörtelsteiner Gemeindehauses. „Mit dem Osterfeuer sprechen wir auch Menschen an, die sonst eher nicht oder selten in den Gottesdienst kommen. Die Andachten sind immer kreativ und anders und geben immer einen Gesprächsanlass, über den danach dann gemütlich beim Umtrunk im Gemeindehaus oder am Feuer im Hof diskutiert werden kann“, erklärt Schuster das gelungene Konzept der Veranstaltung. Musikalisch begleitet wird die Andacht seit vielen Jahren von Peter Bechthold. Der Musiker zaubert mit den vielen Liedern, die die Textpassagen unterbrechen, eine ganz besondere Stimmung in den Gemeindesaal. „Wir kommen gern, denn es ist ein schönes Innehalten vor dem Ostersonntag und eine Gelegenheit mit vielen Menschen beim Umtrunk ungezwungen ins Gespräch zu kommen,“ betonen die Gäste, von denen einige dann auch noch bis weit nach Mitternacht im gemütlichen Dorfbistro zusammensitzen und so auch in diesem Jahr die Osternacht gemeinsam erleben.