Von Joachim Klaehn
Die MHP RIESEN Ludwigsburg scheinen dem US-Amerikaner Michael Weathers zu liegen. Beim 86:73 am Samstagabend markierte der überaus athletische, wieselflinke Guard der MLP Academics Heidelberg 18 Punkte und setzte mit seinem Dreier 4,4 Sekunden vor der Sirene den fulminanten Schlusspunkt. Auch im Hinrunden-Spiel (67:63 für die Academics) am 30. Dezember hatte der 27-jährige Wirbelwind mit der Nummer 20 eine Gala gezeigt und 21 Zähler gegen die RIESEN aufgelegt.
Nach dem Landesderby und vor der Auswärtspartie am Dienstag (18.30 Uhr/ab 18.15 Uhr live bei Dyn) bei den NINERS Chemnitz führten wir mit dem Sympathieträger und Publikumsliebling der MLP Academics, dessen positive Energie nicht nur auf dem Basketball-Parkettboden ansteckend wirkt, ein Gespräch.
Michael, Spiele gegen Ludwigsburg sind stets sehr hart und physisch. Ist das etwas, was Dir besonders entgegenkommt?
Michael Weathers: Für uns ist das stets ein Spiel, das wir uns vorher im Kopf vorstellen können. Gerade in puncto Physis und dergleichen. Solch ein Spiel ist perfekt für uns und auch für mich, wie wir heute Abend gesehen haben.
Was war der Schlüssel für den Erfolg im Landesderby?
Michael: Wir haben in letzter Zeit einige Spiele liegen gelassen. Deshalb wollten wir unbedingt die Trendwende einleiten und die bestmögliche Performance vor unseren tollen Fans zeigen. Hinzu kommt sicherlich, dass DJ (Anm. der Red.: Horne) wieder am Start ist. Er ist eine wichtige Stütze unseres Teams und bringt uns sehr viel Energie. Wir sind wieder eine vollständige Mannschaft! Das fühlt sich prima an.
Am Dienstagabend geht es bereits in der easyCredit Basketball Bundesliga weiter. Welche Art von Match erwartest Du bei den NINERS Chemnitz?
Michael: Grundsätzlich erwarte ich eine sehr ähnliche Partie wie heute Abend gegen Ludwigsburg, also eine Menge Physis, Zupacken, Halten und viele Fouls. Aber wir sind ein Team, das dafür geschaffen ist. Wir trainieren das ja auch die gesamte Zeit über. Demnach sind wir auch auf härtere Momente, die auf uns in Chemnitz zukommen können, sehr gut vorbereitet.
Wie würdest Du Dich denn als Spielertyp einordnen?
Michael: Zu Hause würden die Leute sagen, ich sei ein Typ, der heiß laufen kann, viel Energie besitzt und viel auf dem Feld rennt. Ich sehe mich selbst als einen Spielertypen, der gerne zum Korb zieht, hart spielt und um jeden Ballbesitz kämpft.
Dein Zwillingsbruder Marcus ist sieben Minuten jünger als Du. Aktuell agiert er in der polnischen Profiliga bei Trefl Sopot. Wie oft steht Ihr miteinander in Kontakt und tauscht Euch aus?
Michael: Marcus sieht viel älter aus als ich (lacht). Er hat einen Bart – und er ist richtig kräftig. Wir sagen zu ihm Charles Barkley. Hey, mein Bruder und ich unterhalten uns nonstop den ganzen Tag über. Wir telefonieren ständig, schicken uns Textnachrichten, Memes und Videos. Marcus ist einfach mein ständiger Begleiter.
Also könntet Ihr doch nächste Saison gemeinsam bei den MLP Academics auf Korbjagd gehen?
Michael (lacht): Ich hoffe sehr, dass wir irgendwann und irgendwo auf dem Basketballcourt wiedervereint sein werden. Aber im Moment macht er sein eigenes Ding - und ich mache eben mein eigenes Ding. Wenn die Sterne günstig stehen, können wir hoffentlich wieder zusammenspielen.