Rom erfreute sich als Reiseziel bei der Studienfahrt der Kursstufe des ESZM besonderer Beliebtheit: 45 angehende Abiturienten entschieden sich für die Fahrt in die italienische Metropole, die schon zu Caesars Zeiten als Urbs aeterna, also ewige Stadt von antiken Dichtern gepriesen wurde. Doch vor dem Genuss der antiken Stätten stand bei der 18-stündigen Anreise mit einem komfortablen Reisebus zunächst die Überwindung des schier ewigen Verkehrs, der die Straßen der italienischen Hauptstadt in besonderer Weise prägt.
Belohnt wurden die Teilnehmer durch die überwältigende Kunst, die einem praktisch überall begegnet. Kunstlehrerin Elisa Gerth hatte bei der Auswahl der Tagesziele einen besonderen Schwerpunkt auf Werke von Gian Lorenzo Bernini gesetzt, dessen Skulpturen Abiturthema im Fach Kunst sein werden und der in Rom seine Hauptwirkungsstätte hatte. So läuft man in der Stadt an zahlreichen Gebäuden und Brunnen von ihm vorbei, wie z.B. dem Tritonbrunnen am Piazza Barberini und dem weltberühmten Vierströmebrunnen auf dem Piazza Navona; auch der Petersplatz wurde von Bernini entworfen. Seine berühmtesten Skulpturen finden sich allerdings in der Galleria Borghese, die einst zu den wertvollsten privaten Kunstsammlungen der Welt zählte und die auch schon Goethe besichtigte. Nun, 238 Jahre später, sahen die Michelbacher dort Berninis Skulpturen, wie „Der Raub der Persephone“ oder „Apollo und Daphne“. Für die Schüler des Kunstleistungskurses war es eine einmalige Erfahrung, die Figuren live erleben, bestaunen und umwandern zu dürfen. Überraschenderweise hatten viele sich die Skulpturen gar nicht „so klein“ vorgestellt, obwohl sie im Original immerhin schon lebensgroß sind.
Ein weiteres Highlight war eine sehr lebhafte und unterhaltsam gestaltete Führung durch die Katakomben von Domitilla, die von einem Geistlichen aus der Diözese München-Freising durchgeführt wurde. Gleich zu Beginn gelang es ihm mit einem trockenen: „Es wurde noch kein Verschwundener wieder entdeckt“, die jugendlichen Besucher zu einer dicht geschlossenen Gruppe ohne trödelnde Nachhut zusammenzuschweißen, denn niemand wollte ausprobieren, wie es ist, sich in den 17 km langen Galerien zu verlaufen. Für den erweiterten Gruselfaktor sorgten echte menschliche Gebeine in einem eigentlich abgesperrten Bereich, der mit Handytaschenlampen erkundet wurde.
Erholung von dem umfangreichen Bildungsangebot bot neben der Entdeckung des besten Tiramisu-Ladens von Rom („oder sogar ganz Italiens …“), inklusive beeindruckender Warteschlange, ein Ausflug zum idyllisch gelegenen Strand von Santa Severa, wo sich einige Unerschrockene noch in das kalte Wasser trauten. Beeindruckend war am Ende auch der Effekt eines Generalstreiks im ÖPNV, der auch die Abreise aus der Ewigen Stadt zu einer kleinen Ewigkeit werden ließ.