Kraichtal ... von Hans-Joachim Of
„Meine Minis waren sofort dabei, als ich ihnen von meiner Idee erzählt habe. Und somit habe ich mich für die 72-Stunden-Aktion angemeldet“, sagt Marzena Ornoth aus Unteröwisheim. Die junge Frau arbeitet als Pfarrsekretärin im Kraichtaler Stadtteil Landshausen und ist Hauptverantwortliche für die Ministranten in der Katholischen Gemeinde St. Andreas im Pfarrzentrum Münzesheim. Obwohl ihr Vorgesetzter Pfarrer Wolfram Stockinger meinte, dass in der Folge viel Arbeit und Organisation auf sie zukommen würde, ging sie mit Elan und Begeisterung ans Werk. „Als wir kürzlich den ersten Kassensturz machten, war klar, dass sich der Zeitaufwand und alle Mühen gelohnt hatten“, lässt Marzena Ornoth wissen. Dank vieler spendenfreudiger Menschen aus Kraichtal und darüber hinaus wurde die Aktion ein voller Erfolg. „Damit hätte im Vorfeld keiner von uns gerechnet“. Doch der Reihe nach. Die „72-Stunden-Aktion“ ist eine Sozialaktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDJK) und seiner Verbände. Innerhalb von 72 Stunden werden dabei in ganz Deutschland Projekte umgesetzt, um die „Welt ein Stückchen besser zu machen“. Dieses Motto ist der Ausgangspunkt rund um die Aktion. Dieses Mal hatten sich über 160.000 Menschen aus allen Altersklassen und Generationen an 3.400 Projekten beteiligt. „Bei der Aktion machten nicht nur engagierte Kinder und Jugendliche aus dem Verbandsgebiet und auch nicht nur Katholiken mit. Es beteiligen sich verschiedene Religionen und Menschen aus sozial unterschiedlichen Schichten oder Altersklassen, auch aus dem Ausland mit 47 internationalen Gruppen“, weiß Marzena Ornoth. Aktuell hatte der BDJK in der Zeit vom 18. bis 21. April bei der dritten Aktion deutschlandweit dazu aufgerufen, in allen 27 Bistümern wieder kreative Projekte durchzuführen. Damit zurück zu Kraichtal und die Region.
„Unsere Aktionen beinhalteten Firmenbesuche, Pausenbewirtung an der Realschule Ubstadt sowie Kuchenverkauf auf den Wochenmärkten in Bruchsal und Bretten, aber auch nach dem Gottesdienst in Landshausen“, berichtet Marzena Ornoth. Auch Pfarrer Wolfram Stockinger, Messner Harald Herrhofer und Kraichtals Bürgermeister Tobias Borho waren von der Idee begeistert. Dafür hatte man natürlich im Vorfeld zahlreiche Kuchenspenden benötigt. „Viele Menschen aus unserer Gemeinde haben uns dabei tatkräftig unterstützt und für den guten Zweck rund 100 Kuchen gebacken“, freut sich die Organisatorin. Die rund 20 „Minis“ seien vor Ort voll motiviert und voller Tatendrang gewesen, um die leckeren Stücke an die Frau oder den Mann zu bringen. „Normalerweise werden im Rahmen der Aktion Dinge erneuert oder etwas gebaut, doch wir hatten uns entschlossen, einen anderen Weg zu gehen, dadurch möglichst viele Spenden zu sammeln und den Kinderkrebsstationen in Karlsruhe und Heidelberg zukommen zu lassen“, gibt Marzena Ornoth zu Protokoll. Hintergrund war auch: „Der Sohn einer früheren Schulfreundin von mir ist vor Monaten an Leukämie erkrankt und hat sehr viel Zeit stationär in der Kinderklinik verbracht. Er ist so alt wie meine Tochter. Das hat mich sehr nachdenklich gemacht und ich beschloss, irgendwie zu helfen“, sagt die Aktivistin. Aktuell beträgt der Spendenstand 9.432 Euro. „Wir hoffen, dass in den nächsten Tagen und Wochen bis zur Spendenübergabe, die am Sonntag, 9. Juni um 10 Uhr in der St. Andreas-Kirche in Münzesheim über die Bühne gehen wird, noch etwas Geld in die Kasse kommt, um vielleicht eine runde Summe übergeben zu können“, wird informiert.
KASTEN
Wer noch einen Beitrag für die gute Sache leisten möchte, der kann noch auf das Spendenkonto der Römisch-Katholischen Kirchengemeinde Hl. Geist Kraichtal-Elsenz spenden. IBAN: DE62 6729 2200 0001 0317 08 unter Betreff: „72-Stunden-Aktion“.