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Misteln schneiden zum Schutz von Bäumen

Die Weißbeerige Laubholz-Mistel (Viscum album) wird bis zu 70 Jahre alt. Sie blüht grüngelb zwischen Februar und April. Im Herbst trägt sie erbsengroße,...
Die Laubholzmistel ist schön anzusehen und als Adventsschmuck beliebt
Die Laubholzmistel ist schön anzusehen und als Adventsschmuck beliebtFoto: NABU / H. May

Die Weißbeerige Laubholz-Mistel (Viscum album) wird bis zu 70 Jahre alt. Sie blüht grüngelb zwischen Februar und April. Im Herbst trägt sie erbsengroße, glasig-weiße, fleischige Scheinbeeren, die bei vielen Vogelarten als Winternahrung begehrt sind.

Sie ist eine zauberhafte Pflanze – aber mit tückischen Folgen. Einmal da, breitet sich der Halbschmarotzer innerhalb weniger Jahre in einem Gebiet weiträumig aus. Küssen unterm Mistelzweig und Druidenzauber klingen toll. Doch wer ihr nicht schnell zu Leibe rückt, hat lange Ärger damit. Selbst Bäume, wie der Birnbaum, die lange als resistent galten, werden mittlerweile befallen.

Trockenheit und Hitze haben den Bäumen in den vergangenen zwei Jahren besonders stark zugesetzt. Die Klimaerwärmung begünstigt die Ausbreitung der Weißbeerigen Laubholz-Mistel: Vögel, die zur Verbreitung der Samen beitragen, bleiben länger an ihrem Standort. Die Wärme unterstützt die Keimung und rund ein Jahr nach dieser beginnt die Mistel, den Wirtsbaum „anzuzapfen“. Für die betroffenen Bäume ist die Mistel ein zusätzlicher Stressfaktor.

Der NABU rät Baumbesitzerinnen und -besitzern, nicht zimperlich mit dem Halbschmarotzer umzugehen: Wird die Laubholzmistel nicht entfernt, entzieht die kugelförmige, immergrüne Pflanze dem Wirtsbaum mit ihren Saugwurzeln lebenswichtiges Wasser und Nährstoffe. Kommen Trockenheit oder mangelnde Düngung dazu, können Misteln den bereits geschwächten Baum im Extremfall sogar vollends zum Absterben bringen.
In der Adventszeit sind Misteln als attraktiver Adventsschmuck und zum Basteln begehrt. Die Pflanze ist bei uns nicht extra geschützt. Es spricht nichts dagegen, Misteln auf dem eigenen Grundstück jetzt oder noch den ganzen Winter über an frostfreien Tagen zu schneiden. Damit wird die Vitalität der Bäume geschützt.
Hat sich die Mistel an einem Baum ausgebreitet, kann man systematisch alle zwei bis drei Jahre die nachwachsenden Misteln abschneiden, um die weitere Vermehrung zu stoppen. Soll ein Baum saniert werden, müssen stark befallene Äste komplett entfernt oder mindestens 30 bis 50 Zentimeter ins gesunde Holz zurück abgesägt werden. Bei kleinem Befall können Pflanzen samt Wurzeln mit einer Kerbe tief ins Holz ausgeschnitten werden. Die Wurzeln der Misteln sind als grüne Stellen im Holz erkennbar.

Für die Ausbreitung sorgen Vögel wie die Misteldrossel. Über 20 Vogelarten sind nachgewiesen, die die Mistelsamen fressen und verbreiten, darunter Star, Mönchsgrasmücke, Wacholderdrossel und Seidenschwanz. Mit ihrem Kot scheiden sie den klebrigen Samen aus, der dann oft an schwer erreichbaren Stellen hoch oben im Baum am Ast klebt. Später tropfen die Samen aus Misteln in der Krone auch auf darunter liegende Äste. Besonders von der Mistelplage betroffen sind Apfelbäume, Eberesche, Pappel, Weide, Weißdorn oder Birke.

Termine:

Unsere Weihnachtsfeier findet am 19.12.2024 um 18:00 Uhr ebenfalls im Vereinsheim des Angelsportvereins statt.

Zu viele Misteln können geschwächte Bäume zum Absterben bringen
Zu viele Misteln können geschwächte Bäume zum Absterben bringen.Foto: NABU / H. May
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Amtsblatt der Gemeinde Sandhausen
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Ausgabe 50/2024
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