
Es ist die Zeit des Jahres, in der die Ärmel hochgekrempelt werden und alles für den kommenden Winter vorbereitet wird. Während draußen die ersten frostigen Nächte anklopfen, arbeiten die Mitarbeiter daran, dass die Stadt auch bei Schnee und Eis sicher bleibt. Im 4. Teil der Reihe „Mit dem Bauhof durchs Jahr“ werfen wir wieder einen Blick hinter die Kulissen.
Winterdienst: Alles bereit, wenn der Frost kommt
Aktuell stehen die Fahrzeuge für den Winterdienst im Mittelpunkt. Sie werden überprüft, gewartet und fit gemacht – bei Bedarf geht es dann wetterabhängig auf die Straßen. Der Bauhof Bad Liebenzell nutzt für den Winterdienst ausschließlich eigene Fahrzeuge. Reparaturen können direkt vor Ort durchgeführt werden – das spart nicht nur Kosten, sondern sichert auch eine schnelle Einsatzbereitschaft.
Je nach Wetterlage wird entschieden, ob präventiv gestreut werden muss. Frost in der Nacht oder am frühen Morgen, kombiniert mit Feuchtigkeit, erfordert schnelle Vorsorge. In den letzten Jahren wird vermehrt auf Feuchtsalz gesetzt, da es besser auf der Fahrbahn haftet als Trockenstoff, der leicht von vorbeifahrenden Autos verweht wird. Feuchtsalz ermöglicht eine effektivere und sparsamere Ausbringung, ergänzt durch den Einsatz von Sole in den großen und immer häufiger auch in den kleinen Fahrzeugen. Fun Fact: In anderen Kommunen hat man auch schon erfolgreich Gurkenwasser als Streumittel eingesetzt!
Baumfällungen: Manchmal unausweichlich
Neben der Wintervorbereitung standen in den letzten Wochen notwendige Baumfällungen auf dem Programm. Besonders emotional war der Fall einer stark beschädigten Trauerweide am Lausbubenbrunnen. Bei einer Routinekontrolle stellte sich heraus, dass der Baum unrettbar geschädigt war – eine Gefahr für Fußgänger und Radfahrer. Mit Hilfe eines Hubsteigers und eines Krans am LKW wurde die Weide gefällt.
Auch drei weitere Weiden am Nagoldufer mussten entnommen werden. Sven Rüd, stellvertretender Bauhofleiter und Experte für Baumpflege, hatte bei Routinekontrollen festgestellt, dass die Stämme große Risse aufwiesen – ideale Eintrittspforten für Pilze, die langfristig das Auseinanderbrechen der Bäume zur Folge hätten. Efeu am Stamm hatte die Schäden zunächst verborgen; auch die Stöcke waren teilweise schon befallen.
Gemeinsam mit dem Regierungspräsidium Karlsruhe wurden die Weiden mit Hilfe eines Hubsteigers gefällt und mit schwerem Gerät an Stahlseilen ans andere Nagoldufer gezogen. Gleich vor Ort wurden sie dann zu Hackschnitzeln verarbeitet.
Schmerzlicher Abschied – und neue Pflanzungen
Es ist immer ein emotionaler Moment, wenn große Bäume fallen müssen. Sie sind nicht nur ein prägendes Element des Stadtbildes, sondern auch wertvoller Lebensraum für Vögel, Insekten und andere Tiere. Doch es gibt Hoffnung: Neupflanzungen sind bereits erfolgt und werden konsequent fortgeführt, sodass Bad Liebenzell weiterhin grün bleibt und seine charakteristische Naturkulisse behält.
Für die Sicherheit aller Naturfreunde sorgt weiterhin das Bauhofteam, das u.a. bei den zweimal jährlich stattfindenden Kontrollen versucht, Gefahrenquellen ausfindig zu machen und diese zu beseitigen.
