Das Wetter verwöhnte die Narren in diesem Jahr bis zum Schluss, und so fanden sich am Faschingsdienstagabend eine große Anzahl letztmals meist aufwendig maskierter Fastnachter auf dem Marktplatz in Mingolsheim ein.
Die Longebrigger Schlabbegugge hatten sich dankenswerterweise ebenfalls mit einem großen Aufgebot dazu bereiterklärt, unter der Leitung von Michael Stark für die entsprechende musikalische Untermalung zu Musik zu sorgen. Leider hat Mingolsheim seit der Auflösung der Sunnespritzer, die einst von Frankfurt bis Zweibrücken auftraten, keine Gugge mehr. Bei der ersten Fastnachtsverbrennung 1998 – also vor 26 Jahren – gehörten sie noch unverzichtbar dazu.
Tränenreich wurde dann die Schlumpl mit einem Trauerzug auf den Marktplatz getragen. Prinzessin Marina I. mit Prinzgemahl Josef I. stimmte aber spontan und fröhlich den Nr. 1 Hit dieser Kampagne „Wär‘ ich ein Möbelstück aus den 70ern“ an. „Helau Herr Bürgermeister Huge, brauchst dich net dugge, deine Urlaubszeit ist nun zu Ende, du musst jetzt wieder schaffe bis zur Rente“, wandte sie sich aber alsbald in Richtung Balkon. „Ich sag’ es euch ganz ehrlich, damit ihr es wisst, den Rathausschlüssel habe ich nicht vermisst“, antwortete der Bürgermeister, „Ich wünschte mir, wie schön es wär, vielleicht noch zwei Faschingswochen mehr.“ Aber auch wenn der eine oder andere vielleicht ebenfalls gerne noch etwas weitergefeiert hätte, gab es dann den Schlüssel zurück. „Nächstes Jahr kommen wir wieder, das wissen wir genau, auf die MeFa und die Mengelser Fastnacht ein 2-fach donnerndes Helau“, war der Trost.
Indessen hatte Uwe Heißler auch schon die Schlumpl angezündet, die unter dem wundervollen Lied „Stääne“ der Klüngelköpp stimmungsvoll langsam verglühte. So mancher hatte noch zum Dank an eine schöne Zeit ein Faschings-Accessoire den Flammen geopfert. Gut bewirtet von der MeFa und mit vielen heftig geforderten Zugaben der Longebrigger Schabbegugge wurde noch lange gefeiert. Nicht im Eisbär, sondern im großen Braunbärenkostüm steckte übrigens Kai Bauer. (cm)