
„We are the world“ - es war das ideale Lied für diesen Anlass, mit dem der Hechinger Gospelchor am Sonntagabend sein Konzert in der gut gefüllten Johanneskirche beendet hat. Denn der Grund für diesen Auftritt war die interkulturelle Woche, die aktuell stattfindet. Und so wurden an diesem Abend Spenden für das Geflüchteten-Projekt „Refugio“ gesammelt.
Bekanntlich wird das ehemalige Hotel Klaiber am Obertorplatz seit fast zwei Jahren als Unterkunft für Geflüchtete genutzt, die hier im Gebäude auch Sprachkurse erhalten und die in der für die Öffentlichkeit geöffneten Gastronomie auch arbeiten können. Mitten in der Stadt sollen auf diese Weise Begegnungen ermöglicht werden. Die seien auch sehr wichtig, erklärte Almut Petersen, die das Projekt leitet. „Damit solche Begegnungen passieren, müssen auch die Deutschen hier sich öffnen“, sagte sie, beispielsweise auch durch einen Besuch im Refugio. Für Geflüchtete, von denen die meisten nicht wüssten, wie es in ihrem Leben weitergehe, seien auch kleine Begegnungen und Freundlichkeiten sehr wichtig.
Mit seinem Programm jedenfalls entsprach der Gospelchor komplett dem interkulturellen Anspruch. Vorgetragen wurden Lieder aus Irland, aus Afrika, englische Pop-Songs und auch sehr christlich orientierte Gospels in englischer Sprache. Einige Stücke sind schon länger im Programm, weil die Fans dieses Chors die Gospelchor-Interpretation einfach lieben. Das „Hallelujah“ von Leonard Cohen gehört hier dazu, das „Baba Yetu“ mit Trommelbegleitung sicher auch. Einige Lieder sind auch neu im Repertoire. Dass alles so toll klang, daran hatte neben Hechingens Kirchenmusiker Jonathan Ferber vor allem der Gospelchor-Leiter und Dirigent Patrick Rützel großen Anteil. Es gab viel Beifall am Ende, der mit einer Zugabe belohnt wurde.