Aus einer gelungenen Kooperation mit der Badischen Landesbühne und dem Exiltheater wurde in der Bruchsaler Bahnstadt am neu angelegten Saalbachufer ein Konzert der Extraklasse.
Vor einem stimmungsvollen Abendhimmel bei angenehmen Temperaturen präsentierte die Stadtkapelle, in der Besetzung eines Sinfonischen Blasorchesters, eine Auswahl von Medleys weltbekannter Pop- und Rockgrößen. Unter der Leitung von Thomas Biel war das Repertoire wieder einmal perfekt einstudiert. Durch das Programm führte Jutta Knell, die sich in alle Stücke hervorragend eingearbeitet hatte und die kurzen Einführungstexte prägnant präsentierte.
Den schwungvollen Auftakt machte die 80er KULT(tour) mit deutschem Pop, zu dem im Publikum sofort einige Gäste zum Mitsingen animiert wurden. Mit einem Solo von John King am Flügelhorn und einem schönen Wechselspiel zwischen den Flöten und den Baritonen zeigte sich von Beginn an ein harmonisches Klangbild. Das zweite Stück hätte das Publikum fast von den Stühlen geholt. Boney M, vielen bekannt aus ihrer Disco-Zeit, lockte aus den Tuben und dem E-Bass einen tollen Walking-Bass und aus den jungen Schlagzeugerinnen Beatrix Pawlak und Paula Bessala sehr schöne Percussionseinlagen.
Die bekanntesten Melodien von Queen, ergänzt durch eine kurze Sequenz von Genesis, trafen sich in „Symphonic Rock“, bei dem das Trompetensolo von Stefan Bieringer gespielt wurde. In weiteren Passagen glänzten die hohen Holzblasinstrumente, allen voran an den Oboen Joachim Merz und Monika Stecher-Göbel, die zusammen das Wechselspiel mit dem Blechregister anführten. Ein weiterer Höhepunkt war ein Arrangement des berühmten Liedes von Sting: Englishman in New York, mit Mirjam Wielandt am Sopran Saxophon. Sie war dann zusammen mit Armin Neff am Alt-Saxophon auch beim darauffolgenden Santana Medley zu hören, das auch ein markantes Schlagzeugsolo von Stefan Holzer enthielt.
Nach der Pause waren wieder die hohen Hölzer gefordert. Im wunderschönen Querschnitt durch „Best of Billy Joel“ meisterten die ersten Flöten, Oboen und Klarinetten die Sechzehntel-Passagen mit viel technischem Können. Das Flötenregister durfte auch beim nächsten Stück, einer Hommage an Amy Winehouse zusammen mit den Baritonen ihr Können zeigen.
Über altbekannte Hits von Chicago ging es dann zu den besonders beliebten Songs von Herbert Grönemeyer. Hier zeigte sich noch mal ein perfektes Wechselspiel zwischen Klarinetten, Trompeten und tiefem Blech. Und schließlich konnten Stefan Holzer und Paula Bessala bei der Passage des „Mambo“ nochmals mit einem Percussion-Solo glänzen. Zum Abschluss hörte man in einer Zusammenstellung der besten Lieder von Roger Cicero noch mal ein paar schöne Soli in den Flöten und am Keyboard.
Auf den tosenden Applaus folgten zwei Zugaben und eine sternenklare Nacht für den Nachhauseweg, auf dem der „Sandman“ noch von einigen Gästen gesummt wurde.