„Der Luff hört uff“! Diese Schlagzeile der Stuttgarter Zeitung ließ Bürgermeister Millow Ende 2024 aufhorchen. Auch er gehörte zu den Lesern, die sich immer freuten, wenn auf der Titelseite des Blatts wieder mal eine Karikatur von Luff, zu sehen war. Nur ganz wenige Zeichner besitzen die Gabe, komplexe politische Tatbestände so pointiert auf den Punkt zu bringen wie der 1956 im hessischen Idar-Oberstein Hessen geborene Rolf Henn, alias Luff. Dafür liebte ihn das Publikum und seine Abschiedsausstellung in Stuttgart geriet zu einem Triumph. Damals wurde sofort klar: „der Luff“ soll auch im Weissacher Rathaus ausstellen.
Kaum ein halbes Jahr später ist der Wunsch Wirklichkeit geworden. Am Donnerstagabend, 8. Mai, wurde die Ausstellung „Mit spitzer Feder: Luff zieht Bilanz“ im Foyer des Weissacher Rathauses eröffnet.
Möglich gemacht hat das die Stabsstelle des Bürgermeisters in Person von Christine Kules und der Förderkreis Kultur unter dem Vorsitz von Gerhard Mann. Offenbar ließen diese auch ihren ganzen Charme spielen, denn sie konnten den prominenten Karikaturisten nicht nur überreden, seine Zeichnungen auszustellen, sondern es gelang ihnen sogar, ihn persönlich nach Weissach zu holen.
Auch die Ausstellungseröffnung im Rathaus Weissach war ein großer Publikumserfolg. Immer wieder mussten die Helfer vom Förderkreis Kultur neue Stühle heranschaffen und Rolf Henn selbst zeigte sich mehr als überrascht, dass so viele Leute ihn und seine Arbeiten kennenlernen wollten. Später standen die Fans noch bis spät in den Abend hinein Schlange, um sich Bücher und Drucke signieren zu lassen.
Dass er nicht nur ein virtuoser Zeichner, sondern auch ein unterhaltsamer Erzähler ist, bewies Luff bei seiner Rede, in der er seine Karriere vom zeichenwütigen Kleinkind über sein Kunststudium bis hin zum routinierten Karikaturisten nachzeichnete. Der grundlegende Ansatz bei seiner Bildfindung sei es immer gewesen, den klaren Blick des Normalbürgers einzunehmen. Das habe ihm dabei geholfen, das Absurde des politischen Alltags sichtbar zu machen.
Zum Gelingen des Abends trug auch die 22-jährige Querflötistin Sofia Danilenko aus Odessa bei. Seit Beginn des Krieges in ihrer Heimat lebt die Ukrainerin in Weissach und absolviert von hier aus ein Studium in den Fächern Englisch und Chinesisch. Mit drei Stücken von Bizet, Händel und Lukinovski umrahmte sie die Ausstellungseröffnung virtuos und einfühlsam.
Die Ausstellung „Mit spitzer Feder: „Luff“ zieht Bilanz“ zeigt bis zum 7. Juli 63 Karikaturen des Zeichners Rolf Henn im Rathaus Weissach. Besucht werden kann sie zu den regulären Öffnungszeiten. Der Eintritt ist kostenfrei.