WTB-Team der AK 60 gewinnt Deutsche Mannschafts-Meisterschaft
Mit der Deutschen Meisterschaft der Tennis-Landesverbände in der Altersklasse 60, deren Sieger den Fritz-Kuhlmann-Pokal überreicht bekommt, verband die Mannschaft des Württembergischen Tennis-Bundes (WTB) in den vergangenen Jahren keine besonders guten Erinnerungen. Die große Trophäe der am höchsten eingestuften Gruppe A hielten am Ende die Spielerinnen und Spieler anderer Landesverbände in den Händen, und 2022 stieg die WTB-Vertretung gar in die Gruppe B ab.
Diesmal war vom Halbfinale bis zum entscheidenden Matchball im Finale alles anders. „Wir waren an Nummer 1 gesetzt und sind unserer Favoritenrolle auch gerecht geworden“, freute sich Stefanie Jäger über den Gewinn des Fritz-Kuhlmann-Pokals. Benannt ist diese Trophäe nach einem ehemaligen Daviscup-Spieler, der später Präsident des Badischen Tennisverbands (BTV) war und auch dessen Ehrenpräsident wurde.
Die Spielerin der TA SV Böblingen, seit vielen Jahren Mitglied der Tennisabteilung des TSV Waldenbuch, war bei der Finalrunde in Hildesheim Mannschaftsführerin der achtköpfigen WTB-Equipe. Außer Stefanie Jäger gehörten dazu: Gundula Wieland (TA SV Böblingen), Katalin Böröcz (TC Doggenburg), Anke Wiedenhorn (TA SV Böblingen), Vicente Jimenez (TA TSG Backnang), Uli Schmidt (TA TSV Waldenbuch), Christof Langosch (TA VfL Sindelfingen) und Ales Novotny (TA TSG Backnang).
In dem Wettbewerb mit gemischten Mannschaften werden jeweils sechs Einzel (drei Damen- und drei Herren-Einzel) sowie drei Doppel (ein Damen- ein Herren- und ein Mixed-Doppel) ausgetragen. Das Los bescherte dem WTB-Team im Halbfinale die Formation aus Berlin-Brandenburg als Gegner. „Gegen die hatten wir seit Jahren verloren und mussten dann am nächsten Tag gegen den Abstieg aus der Gruppe A spielen“, blendete Stefanie Jäger zurück. Diesmal führten die „Sechziger“ des WTB nach den Einzeln mit 4:2, danach sorgte das Mixed-Doppel für den entscheidenden fünften Punkt, und das Herren-Doppel wurde nach deutlicher Führung ebenfalls für den WTB gewertet, sodass ein 6:3-Erfolg und die Finalteilnahme perfekt waren.
An ihren Gegner im Finale, die Mannschaft aus Hessen, hatte die WTB-Verbandsauswahl ebenfalls keine guten Erinnerungen: Im Duell um den Verbleib in der Gruppe A verspielten die Württemberger 2022 durch drei verlorene Doppel eine 4:2-Führung nach den Einzeln und stiegen ab. Insofern war die 4:2-Führung nach den Einzeln auch diesmal kein verlässlicher Garantiefaktor für das WTB-Team. Für den entscheidenden fünften Punkt zugunsten der WTB-Formation im Finale 2025 sorgte das Damen-Doppel. Schon in Feierstimmung, verzichteten die Spielerinnen und Spieler des WTB darauf, die anderen beiden Doppel bis zum Matchball zu komplettieren, so dass das Endergebnis in Hildesheim aus WTB-Sicht 5:4 lautete.
Dass die Begegnungen bei den Titelkämpfen in Hildesheim zwar ambitioniert, aber nicht verbissen ausgetragen wurden, hatte sich schon bei einer Begebenheit vor dem Finale gezeigt. Stefanie Jäger hatte sich am Vortag am Knie verletzt und konnte deswegen im Finale kein Einzel spielen. Vor dem Damen-Doppel wurde sie von Katja Gröninger, einer Spielerin der Hessen-Auswahl, die von Beruf Physiotherapeutin ist, fachkundig behandelt, das verrutschte Wadenbeinköpfchen eingerenkt und das Knie professionell getapet. So konnte Stefanie Jäger zum Doppel antreten – und gemeinsam mit Katalin Böröcz den aus WTB-Sicht noch fehlenden fünften Punkt holen. Katja Gröninger stand dabei auf der anderen (hessischen) Seite des Netzes. Für sie gab es danach nicht nur Dank und tröstende Worte. Stefanie Jäger: „Gemeinsam haben wir dann einen Piccolo getrunken“. (WH)