Hoale
Hoale ischd a Eigaschaftswoart ond hangad mid hoa(gau) ond Hoamad zsemma. Hoale beschreibt dia Art, wia ma anand vrkonnt, middanand schwätzt ond omgoht, wianas oam sealbr ischd, wemma beinanand ischd, odr au, wemma ama beschtemmta Oart ischd. Zoma hoale – Gfiihl moss zor Bekanntheit no d Vrtrautheit ond s Zuatraua dazua komma ond gnuag ennere Ruah ond Entschpanntheit. Des gilt fir Mensch ond Tier. Frianr hoddma au em Kuahschtall hoale sei kenna, wemma midda Kiah guat omganga n ischd ond se oan kennt haud. Huit schtellt se s Hoalegfihl kaasei ei, wenn d Katz uff da Schauß juckt ond se neikuschlad, odr dr Hond neabam Schtual sei Schlääfle hält. Bei da Leit hairt mas schau am Tonfall, wia se middanand schwätzad, ob se hoale send. Se schtaud nähar zuananand, se vrschtoht anand au aune vill Woart ar Mimik ond Geschtik, d Schtemm ischd leisr ond woachr. Wenn de gleina Kend hoale send, hausad se schtill fir sich, aune dass se d Mama brauchad. Au d Eiriichdeng om oan rom schbielt a Roll, ob ma hoale sei kaa. Wenn d Nochbr hoale send, sitzad se id so schbitzeg uff da Schtual naa ond dwand a weng wia dawamm. Wenn … so kannt ma weitrmacha. Jetzt, er kalta Weitrzeit, wonas lengr daukl ischd wia heall, braucht a Jeedr a warms Plätzle, woonr sei kaa. Ond bsondrs om Weihnäächda rom ischd ama ond ara Jeeda z weisched, dasse an Oart haud, woo se, alloa odr middanand, hoale sei kennad. Em schwäbischa Weartrbuach wudd dr Ausdruck hoale no mit hochdeutsch heimlich zemmabroocht, abr z Meschtetta sait ma noo hählenga.
z.B. heimelig
Hoale ist ein Eigenschaftswort und hängt mit heim(gehen) und Heimat zusammen. Hoale beschreibt die Art, wie man einander begegnet, miteinander kommuniziert und umgeht, wie man sich fühlt, wenn man beieinander ist, oder auch, wenn man an bestimmten Orten ist. Zum Hoale-Gefühl muss zur Bekanntheit noch die Vertrautheit und das Vertrauen kommen, dazu genug innere Ruhe und Entspanntheit. Das gilt für Menschen, auch für Tiere. Früher konnte man auch im Kuhstall hoale sein, wenn man mit den Kühen gut umging und die einen kannten. Heute stellt sich das Hoale-Gefühl vielleicht ein, wenn die Katze einem in den Schoß kuschelt, oder wenn der Hund neben dem Stuhl einschläft. Bei Menschen hört man es schon am Tonfall und wie sie miteinander reden, ob sie hoale sind. Sie stehen näher beieinander, sie verstehen einander auch ohne viel Worte an Mimik und Gestik, die Stimme ist leiser und weicher. Wenn kleine Kinder hoale sind, spielen sie auch mal still für sich, ohne dauernd die Mama zu brauchen. Auch die Einrichtung um einen herum ist maßgebend, ob man hoale sein kann. Wenn Nachbarn hoale sind, sitzen sie gemütlich auf dem Stuhl und fühlen sich ein wenig wie daheim. Wenn … so könnte man weitermachen. Jetzt, im Winter, wo es länger dunkel ist wie hell, braucht jeder ein warmes Plätzchen, wo er sein darf. Besonders um Weihnachten ist allen zu wünschen, dass sie einen Ort haben, wo sie, allein oder miteinander, hoale sein können. Im schwäbischen Wörterbuch wird der Ausdruck hoale auch mit hochdeutsch heimlich gleichgestellt, aber in Meßstetten sagt man dann hählenga.
(GG)