
Am 13. November fand im Parksaal das 22. Literaturcafé statt. Die Veranstaltung wird schon seit 12 Jahren vom Bürger- und Kulturverein gemeinsam mit der Stadtbibliothek organisiert und durchgeführt.
Nach der Begrüßung durch Walter Stutz und Claudio Schmidt stellte Prof. Dr. Bernd Brandl sein 662-seitiges Werk „Heinrich Coerper: sein Leben und die Anfänge der Liebenzeller Mission“ vor.
Heinrich Coerper wurde als siebtes Kind einer Pfarrersfamilie 1863 in Meisenheim geboren. Nach der Lateinschule im Heimatort besuchte er ab 1877 das Gymnasium in Köln, studierte Theologie in Halle, Tübingen, Utrecht und Berlin. Zunächst ein begeisterter Humanist, wurde er in den folgenden Jahren entscheidend durch pietistische Persönlichkeiten wie Theodor Christlieb geprägt und zum aktiven Christsein angeregt.
Bald schon führte ihn sein Weg nach Hamburg, wo er unter Einfluss von Hudson Taylor 1899 in Hamburg den Deutschen Zweig der englischen China-Inland-Mission ins Leben rief.
Im Jahre 1906 wurde der Name in „Liebenzeller Mission im Verband der China-Inland-Mission“ geändert, später bezeichnet als „Liebenzeller Mission“.
Brandl gelingt es, einen wissenschaftlichen Stoff, meisterlich gespickt mit authentischen Details, lesbar zu machen. Der Vortrag wurde von Ulrike Kocher (Violine) und Martin Kocher (Klavier) musikalisch umrahmt. Dem Leser zeichnet sich ein historisches Bild über die Entwicklung der weltweit wirkenden Liebenzeller Mission. Es sei „ein sehr spannend geschriebenes Buch“, war aus dem Publikum zu hören, das zahlreich erschienen war und der Lesung mit großer Begeisterung folgte.
Autor: Gerhard Treichel