Händler, Gaukler, Musikanten und Lager ortsfremder Ritter und Edelleute machten das historische Ambiente nahezu perfekt. Dem Anlass entsprechend, konnte so die erste urkundliche Erwähnung von Weil der Stadt gefeiert werden: dies geschah vor 950 Jahren, im Jahr 1075, in einer Urkunde des Kaisers Heinrich IV, als die Grafen von Calw dem Kloster Hirsau Grundbesitz in Weil schenkten.
Bei sonnigem Osterwetter kamen die ersten neugierigen Besucher bereits Stunden vor der offiziellen Eröffnung. Carolan Lieb, der mit seiner Eventagentur Lorraine Medieval, und zusammen mit dem Team vom Stadtmarketing Weil der Stadt, den Markt plante, zog den Beginn dementsprechend vor. Von Jung bis Alt, von Klein bis Groß, alle genossen die mittelalterlichen Spezialitäten, wie Rosenküchle, Bullrippen, Met und weitere Köstlichkeiten; sie staunten über das präzise Handwerk polnischer, französischer und deutscher Händler, die Schwerter, Schmuck, Seife, Salze, Schüsseln aus tunesischem Olivenholz und vieles mehr zum Verkauf anboten; und erfreuten sich an den vielen Aktivitäten, auch für Kinder, die in einem Holzriesenrad, einem Karussell oder beim Mäuseroulette einiges erleben konnten.
Reger Andrang herrschte ebenso bei den großen Mittelalterlagern, bei denen sich die Interessierten über das Leben im Mittelalter erkundigen konnten. Passend dazu haben sich viele Besucher auch in Gewandung gezeigt. Ein weiterer Besuchermagnet war die aufgebaute Bühne, auf der die tschechische Band Krless begeisterte, der Gaukler Timolino seine Künste aufführte und Dudelsackklänge über die Veranstaltungsfläche schallten. Die Feuershow am Abend beim Klösterle erleuchtete den Nachthimmel und sorgte für einige Ooohs und Aaahs.
Die Störche haben das stimmige Bild weiter abgerundet, zogen sie doch so einige Blicke auf sich; gestört fühlten sie sich dabei nicht, sondern schienen eher ebenso neugierig den Markt von oben zu betrachten. Der erste Mittelaltermarkt zu Ostern vor der Stadtmauer am Königstor war somit ein Riesenerfolg, mit tausenden Gästen, die nachdrücklich den Wusch geäußert haben, nächstes Jahr zu Ostern wieder nach Weil der Stadt zu kommen und in ferne Zeiten abzutauchen.