easyCredit BBL, 34. Spieltag

MLP Academics: Im Schlusssprint in die Playoffs

84:75 nach Verlängerung! Heidelberg dreht am Ende mit einem fulminanten Comeback die Partie gegen die SKYLINERS Frankfurt. Nun geht's gegen Chemnitz.
Tanz Frankfurt
Tanz auf dem Parkett: Die MLP Academics feiern das 84:75 nach Verlängerung gegen Aufsteiger SKYLINERS Frankfurt - vor allem aber den erstmaligen Einzug in die BBL-Playoffs, in denen die Jansson-Schützlinge auf die NINERS Chemnitz treffen.Foto: Foto: Lukas Adler

Von Joachim Klaehn

Kurz zusammengefasst:

Der historische Erfolg ist perfekt: Die MLP Academics Heidelberg ziehen zum ersten Mal in die Playoffs der easyCredit Basketball Bundesliga ein. Durch ein hart erkämpftes 84:75 (71:71, 32:36) nach Verlängerung gegen die SKYLINERS Frankfurt schließen die Jungs vom Neckar die reguläre Saison als Tabellenfünfter ab und treffen in der Playoff-Viertelfinalserie ab 17./18. Mai auf die NINERS Chemnitz. Gegen kein anderes Team der Liga haben die Kurpfälzer sowohl in der ProA als auch in der BBL häufiger gespielt als gegen die ambitionierten Sachsen.

Es ist ein völlig verrückter Ausklang dieser Saisonetappe. Da alle anderen Rivalen der MLP Academics am 34. Spieltag den Kürzeren ziehen, klettern die Hausherren in einem „Finale furioso“ noch auf den fünften Rang. Die 4.410 Zuschauer im ausverkauften SNP dome stimmen das Team und sich selbst mit einer schönen inspirierenden Choreografie ein. Doch zunächst will relativ wenig klappen. Frankfurt spielt es grundsolide runter, trifft lange Zeit besser und kontrolliert vor allem die Bretter. Mit 17 Punkten (36:53, 29. Minute) liegen die Heidelberger zwischenzeitlich scheinbar aussichtslos hinten.

Und erst gegen Ende des vierten Viertels gelingt die Wende. Urplötzlich ist der Glaube zurück und als DJ Horne per Dunking zum 68:67 (39.) – und damit zur ersten Führung nach dem 3:2 (2.) ganz zu Beginn – abschließt, sind die lautstarken Fans auf den Tribünenseiten kaum mehr zu halten. In der Verlängerung sorgen die Schützlinge von Headcoach Danny Jansson flott für klare Verhältnisse. Mit ihrer Comeback-Mentalität bringen sie den Hochhausklub zu Fall. Wie so oft in dieser Spielzeit verfügen die MLP Academics über den längeren Atem, wie so oft in dieser Saison geht den SKYLINERS die Puste aus.

Und nach diesem Nervenkrimi steigt das Fanfest vor der Halle - die Party nach der Partie!

Zahlenspiegel:

Die Viertel: 14:23, 18:13, 10:17, 29:18 - und die Verlängerung geht mit 13:4 deutlich an Heidelberg. Was die Trefferquoten anbetrifft, sind keine markanten Unterschiede festzustellen. Fieldgoalquote: 39/36 Prozent. Dreier: 6/22 gegenüber 8/30. Freiwürfe: 18/22 – 19/27. Bei den Rebounds sind die Gäste überlegen: 39/52. Ansonsten gehen die anderen Teilbereiche an die Academics – Assists 17/13, Steals 8/4 und Turnover 7/19. Mitentscheidender Unterschied in der Schlussphase und Overtime sind die Steals und die daraus resultierenden Fastbreaks.

Auffälligste Akteure:

Michael Weathers, der lange unglücklich agiert und zum ersten Mal nach 31 Minuten punktet, gibt dem Team in den entscheidenden Momenten Impulse und unglaubliche Energie. Neun seiner 15 Punkte erzielt er in der Verlängerung. 11 Assists sind ebenfalls ein deutliches Statement. Marcel Keßen hat erneut eine sehr gute Leistung gezeigt. Als wenig bei den Academics zusammenpasst, hält der 2,07 Meter große Center mit seiner grundsoliden Spielweise die Mannschaft im Spiel. Bei Frankfurt überzeugen Oldie but Goldie Jordan Theodore und der litauische Center Einaras Tibutis mit einem Double-Double (10 Punkte/12 Rebounds).

Statistiken:

MLP Academics: Horne 26 (4 Dreier), Keßen 18 (8 Rebounds), Weathers 15 (1, 11 Assists), Mikesell 15 (1), Dibba 4, Zipser 2, Seric 2, Ersek 2, Würzner, O’Brien, Rietsch (DNP), Vengert (DNP).

SKYLINERS Frankfurt: Theodore 12 (1), Parsons 11, Tibutis 10 (12 Rebounds), Hepa 9 (2), Edoka 8 (2), Heckmann 7 (1), Zeeb 5 (1), Muenkat 4 (10 Rebounds), Crnjac 3 (1), Brenneke 2, Knauf 2, Lanmüller 2.

Statements:

„Das war knapp. Frankfurt hat es uns wirklich schwer gemacht, weil sie reingekommen sind und alles ausgewechselt haben, und vor allem, weil wir keine wirkliche Chance hatten, uns auf irgendetwas vorzubereiten, und das hat uns am Anfang und während des ganzen Spiels zugesetzt. Davon abgesehen haben wir wieder furchtbar angefangen. Ich weiß nicht, was los ist, wir kriegen keinen Rebound, wir machen keinen Druck, wir spielen keinen Heidelberger Basketball. Zum Glück war es bis zur letzten Minute noch möglich. Wir haben endlich angefangen, Stopps zu machen und heute haben wir auch ein bisschen Glück gebraucht, um das Spiel in die Verlängerung zu bringen. Ich bin einfach nur glücklich und stolz auf die Jungs, dass wir es geschafft haben, dieses Spiel zu gewinnen.“ - Danny Jansson, Headcoach der MLP Academics

„Erst mal Glückwunsch nach Heidelberg. Sie haben tolle Fans, die über das gesamte Spiel die Mannschaft unterstützt haben, auch als es mal nicht so einfach war. Schlussphasen können wir irgendwie nicht so richtig, das müssen wir versuchen abzustellen. Da haben wir wieder einen dummen Fehler gemacht und dann hinten raus ist es natürlich schwer, auswärts ein Spiel zu gewinnen. Aber ich bin zufrieden mit meinen Jungs. Ich denke, wir haben heute wieder eine gute Partie gemacht. Leider haben wir uns selbst nicht belohnt. Im Sport lernt man, wie wichtig es ist, am Ende auch so ein Ding zu gewinnen. Dieses Gefühl von einer Niederlage, besonders wenn es dann so knapp ist und wenn man auch gut gespielt hat, das tut besonders weh. Das ist anders, wenn man jetzt ein Spiel mit 20 verliert und gar keine Chance hat. Aber ich will den Heidelbergern nichts wegnehmen, die haben bis zum Ende daran geglaubt, dass sie das Ding gewinnen können. Ich wünsche den MLP Academics sehr viel Glück und auch Spaß in den Playoffs.“ - Klaus Perwas, Headcoach der SKYLINERS

„Es fühlt sich gut an, jetzt in den Playoffs zu sein. In dieser Position mit diesem Team zu sein, zeigt einfach, wieviel Arbeit wir in diese Saison investiert haben. Im Basketball gibt es Hochs und Tiefs, bei schlechten Spielen muss man einfach ein Kurzzeitgedächtnis haben und wissen, dass man immer bereit sein muss. In dieser Phase spielt jeder seinen besten Basketball. Wir müssen uns nun bei den Playoffs auf uns selbst fokussieren und Heidelberger Basketball spielen.“ - DJ Horne, Point Guard der MLP Academics

„Ich habe Pipi in den Augen. Ich habe euch vergangenes Jahr versprochen, dieses Jahr wird’s besser und es wurde besser. Wir sind in den verdammten Playoffs! Wir haben ein Kämpferteam. Die Mannschaft hat es vollkommen verdient, in die Postseason einzuziehen.“ - Niklas Würzner, Guard der MLP Academics, zu den Fans

Nächstes Spiel:

Playoffs 17./18. Mai, 1. Spiel (Samstag/Sonntag): NINERS Chemnitz - MLP Academics Heidelberg.

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exklusiv online
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