Der Moment, in dem wir uns selber ertappen: Tadeln ist leicht, mit Verstand zu loben ist schwer. OK. Richtiges Loben ist intelligenter Applaus, aber was ist das rechte Maß, was der rechte Zeitpunkt? Und haben wir nicht in der Kindheit gelernt: Lob ist Handel? Leistung gegen Lob. Deswegen verunsichert uns Lob. Denn Leben ist wie Boxen. Ständig gibt’s was auf die Nase und nur wer ordentlich einstecken und austeilen kann, kommt eine Runde weiter. Warum also loben? Keine Kritik ist Anerkennung genug. Vergeben wir uns aber nicht so blühende Seelenlandschaften, denn Menschen blühen auf, wenn man sie ehrlich und emotional lobt?
Säen wir Ermutigendes aus, indem wir Interesse zeigen, wertschätzen, um Rat bitten, Dankbarkeit zeigen - kreativ, spontan, bidirektional. Anerkennung ist wie ein Kraftwerk. Gott schenkt uns sein uneingeschränktes Ja, das in seinem Sohn Jesus Christus noch doppelt unterstrichen wurde. Ich bin nicht nur wertvoll, wenn ich etwas leiste und schön bin. Nein – Gott sagt: „weil du teuer, wertvoll bist in meinen Augen, und ich dich lieb habe“ – einfach so. Nehmen wir diesen Rückenwind mit in unser Leben und zeigen so, dass ein Schulterklopfen wesentlich rückenstärkend effizienter ist als ein Tritt in den Steiß, auch wenn es nur wenige Wirbel weiter oben ansetzt.
-Stefan Harrer-