Der Moment in der Apotheke, als die Dame vor mir sich partout nicht an den Namen des Medikaments erinnern kann. Die freundliche Verkäuferin fragt, wofür es denn sei. Da erinnert sich die Dame: gegen Vergesslichkeit!
Dankbare Erinnerungen sind ein gutes Mittel gegen Zweifel und Verzweiflung. Gott war immer da. Er ist auch jetzt da. Und er wird morgen da sein. Und doch haben wir manchmal Angst und machen uns Sorgen. Wie geht’s weiter mit mir, mit meiner Familie, mit meinen Freunden, mit dieser chaotischen Welt? Angst vor der Zukunft befällt mich immer dann, wenn ich mir diese Zukunft ohne Gott vorstellen muss. Aber das müssen wir ja nicht. Gott ist immer noch der, der das Universum aus dem Nichts geschaffen hat. Er ist nicht alt und gebrechlich und müde und einfallslos geworden. Seine Gnade ist jeden Morgen neu, und seine Liebe und seine Energie und seine Kreativität sind es auch. Ich will mich erinnern. Und dann diesen Tag zuversichtlich und hoffnungsvoll unter die Füße nehmen. Und diese Zuversicht und diese Hoffnung in meine Umgebung tragen. Und beten, dass der eine oder andere, der sich in seiner Angst verkrochen hat, aufatmet und neuen Lebensmut gewinnt.
-Stefan Harrer-