Der Moment, als wir merken, wir sind vom Weg abgekommen. Dehydriert, erschöpft erreichen wir im letzten Moment das rettende Camp, um sofort den Getränkeautomaten zu plündern.
Eigentlich hätten wir gewarnt sein sollen. Mit so einer Wüstentour ist nicht zu spaßen. Wegweiser gibt es keine, dafür Warnschilder genug. Aber zu groß war die Verlockung, die Pfade zu verlassen und das Abenteuer Wildnis zu suchen. Die Aussicht von der nächsthöheren Düne. Um vielleicht die verborgene Oase dennoch zu finden. Und hinter der nächsten Düne treffen wir auf eine Oryxantilope, die uns in den Bann zieht. Solch Abenteuern sind schon manche Touristen zum Opfer gefallen. Ist es nicht ein Bild für uns Menschen, wie wir in dieser Welt unterwegs sind? Sorglos, unachtsam, sich der tatsächlichen Situation oft nicht bewusst. Warnschilder werden geflissentlich übersehen. Dabei wäre Hilfe nahe, von dem, der sich auch in solch tödlichen Terrain auskennt und uns schon lange sucht: Gott. Denn der sich sicher wähnt, ist oft verlorener, als der Verlorene, der sich nach Rettung ausstreckt...
-Stefan Harrer-