Der Moment, wenn im Radio eines meiner Lieblingslieder läuft. Dann denke ich daran, wie wir in unserm Wohnzimmer dazu getanzt und lauthals mitgesungen haben. Singen ist eine der ältesten und tiefsten Ausdrucksformen des Menschen. Es verbindet Körper, Geist und Seele auf einzigartige Weise. Singen befreit Gefühle, teilt Freude, Trauer oder Hoffnung – oft ohne viele Worte.
Ob alleine unter der Dusche oder im Chor: Singen schafft Verbindung, mit sich selbst oder in Gemeinschaft. Es stärkt das Selbstbewusstsein, fördert die Gesundheit und bringt Harmonie. In vielen Kulturen begleitet Gesang Rituale, Feste oder Abschiede – er gibt Momenten Bedeutung. Singen lässt uns aufatmen, im wahrsten Sinne des Wortes. Es ist kein Talent, das nur wenigen vorbehalten ist, sondern ein Geschenk, das in jedem Menschen wohnt – man muss es nur zulassen. Singen ist das Herz, das durch den Mund atmet und ist die kürzeste Verbindung zwischen zwei Herzen. Wo Worte enden, beginnt der Gesang. Singen ist der Mut, Gefühle hörbar zu machen. Singen heilt, was das Leben verletzt hat. Im Singen wird der Mensch sich selbst zum Klang. Jede Stimme trägt eine eigene Melodie der Welt in sich. Ein Lied auf den Lippen vertreibt Schatten in der Seele. Singen ist wie Duschen für die Seele – nur lauter. Singe ruhig falsch – das Leben ist schließlich auch selten in Dur. Aus diesen viele Gründen lädt mich Gott immer wieder ein, fröhlich zu singen. Aus Dankbarkeit für all das Schöne, das uns umgab und uns umgibt und weil es uns dann richtig gut geht. Also: heute schon eingestimmt?
-Stefan Harrer-