Bei einer Neuauflage am Mittwoch vor dem Feiertag Fronleichnam hätte das Wetter für den Veranstalter Weingut Bosch nicht besser sein können. Schon frühzeitig waren regelrechte Heerscharen auch aus den umliegenden Ortschaften in Richtung Goldberg inmitten der Weinberge unterwegs, der als höchste Erhebung Langenbrückens einen herrlichen Blick bietet.
Die Sitzgelegenheiten wie Weinkisten und Stehtische waren schnell besetzt, und viele hatten Picknickdecken, aber auch Klappstühle oder sogar Luftmatratzen mitgebracht. Unzählige Drahtesel zeugten davon, dass die meisten geradelt waren, aber auch Bollerwagen waren ein beliebtes Transportmittel. Bei einem prickelnden Spritzgetränk, kühlem Rosé, für den man beim Gastgeber auch einen Flaschenkühler mieten konnte, oder anderen guten Tropfen konnte man die herrliche Stimmung genießen und schnell hatte man das Gefühl, nur von glücklichen Menschen umgeben zu sein. Die Familie Kästel vom gleichnamigen Hofladen servierte Burger mit und ohne Speck, aber auch an die Liebhaber von fleischloser Kost war mit Veggieburgern gedacht. Das Team von Pala rollte die Flammkuchen zu praktischem Fingerfood auf. „Ich kann nicht glauben, dass ich noch nie hier oben war, obwohl ich schon mein ganzes Leben in Mingolsheim wohne“, lachte Beatrice, die den Goldberg beim Joggen entdeckt hatte, und meinte: „Ich glaube, ich komme jetzt jeden Tag hierher, so schön wie das ist.“
Der Sonnenuntergang, zu dem auch noch wie bestellt drei Heißluftballons über dem Platz standen, war eine wundervolle Kulisse an diesem herrlichen Sommerabend. Die Stefan Zirkel Band hätte ihr Programm nicht besser abstimmen können, und von einem Hänger aus konnte man bei Hits wie „Take on me“, von a-ha über „Enjoy the silence“ von Depeche Mode bis zu U2 oder „Chasing Cars“ von Snow Patrol war viel zum Mitsingen und Tanzen dabei. Trotzdem war es nicht zu laut, um sich nicht unterhalten zu können. Als es dunkel wurde, war noch alles stimmungsvoll illuminiert unter den Sonnenschirmen. Wer dieses schöne Event verpasst hat, sollte sich den Mittwoch vor Fronleichnam im nächsten Jahr schon einmal rot im Kalender markieren.
Zeitgenossen, die ihre Getränke nicht beim Gastgeber kaufen, sollten den Anstand haben, wenigstens nicht Unmengen von Altglas zu hinterlassen. Wer eine Flasche aus dem Supermarkt voll mitbringt, kann sie auch leer wieder mitnehmen, und wenn man die bunten Klappstühle, die aufgestellt waren, einfach mitnimmt, ist das Diebstahl. Aber das war nur ein kleines Ärgernis in einer perfekten, lauen und langen Sommernacht, die einen einfach mal alles vergessen ließ. (cm)