»Monrepos Open Air«

Die Ludwigsburger Schlossfestspiele – Internationale Festspiele Baden-Württemberg begehen dieses Jahr das 30-jährige Jubiläum des »Monrepos Open Air«. 1995 hatte das Format auf der Domäne Monrepos erstmalig Premiere. Festspiel-Intendant Wolfgang Gönnenwein hatte seinerzeit die Idee, ein großes Musikfest mit Feuerwerk in einer Sommernacht zu inszenieren, für welches die großartige Bühnenlandschaft auf Monrepos, bestehend aus Festinwiese, Seeschloss und Park-Architektur, einst angelegt und geschaffen worden war. Das »Monrepos Open Air« hat sich in den letzten 30 Jahren zu einem profilgebenden Traditionsformat der Ludwigsburger Schlossfestspiele mit bundesweiter Ausstrahlung entwickelt, das jährlich bis zu 8.000 Besucherinnen und Besucher auf die Domäne Monrepos lockt.
Seit 2022 wird auf der Domäne Monrepos der streng geschützte Nachtreiher gesichtet; er brütet im Frühjahr
bis zum Sommer auf der Amorinsel im Monrepos-See. Im Rahmen des Artenschutzes und auf Basis des Naturschutzgesetzes Baden-Württemberg hat das Regierungspräsidium Stuttgart das Landratsamt Ludwigsburg angewiesen, ein Feuerwerk auf Monrepos zu verbieten. Zusammen mit der Stadt Ludwigsburg hatten die Ludwigsburger Schlossfestspiele ein Konzept mit zum Monrepos-See alternativen Abschussorten des Feuerwerks eingereicht, um einen größtmöglichen Schutz des Nachtreihers zu gewährleisten. Die eingereichten Alternativen wurden durch das Regierungspräsidium Stuttgart abgelehnt. Die Maßgabe des Regierungspräsidiums bei einem Feuerwerk einen Schutzabstand von 2 Kilometern zu den Brutstätten auf der Amorinsel einzuhalten, ist nicht durchführbar.
»Für viele gehört das Feuerwerk als grandioses, emotionales Konzert-Finale untrennbar zum ›Monrepos Open Air‹. Umso mehr bedauere ich, dass es nicht stattfinden kann. Wir haben intensiv versucht, gemeinsam eine Alternative zu finden, die dem Naturschutz gerecht wird und trotzdem das Feuerwerk ermöglicht. Mein ausdrücklicher Dank gilt hier dem Landratsamt für die konstruktive Zusammenarbeit und sein Engagement. Dass jetzt trotz aller Bemühungen keine Lösung gefunden wurde, ist sehr enttäuschend und die Weisung des Regierungspräsidiums an das Landratsamt ist für mich absolut nicht nachvollziehbar. Natürlich nehmen wir den Schutz des Nachtreihers sehr ernst und befolgen das Verbot von Höhenfeuerwerk. Aber als Jurist und Verfassungsrechtler habe ich erhebliche Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Untersagung. Sie ist weder in der Art und Weise erforderlich noch im Maß angemessen und damit insgesamt nicht verhältnismäßig. Wir behalten uns ausdrücklich vor, dagegen vor dem Verwaltungsgericht vorzugehen. Diesen Schritt prüfen wir in den nächsten Tagen«, so der Aufsichtsratsvorsitzende der Ludwigsburger Schlossfestspiele, Oberbürgermeister Dr. Matthias
Knecht. »Viele Menschen besuchen das ›Monrepos Open Air‹ gerade wegen dieses speziellen Dreiklangs aus Musik, Feuerwerk und Natur. Ich hoffe, dass die Besucherinnen und Besucher nun trotzdem zahlreich kommen werden. Die Schlossfestspiele werden mit Lichteffekten und -installationen auf jeden Fall alles tun, um den Zuschauerinnen und Zuschauern einen magischen Abend zu bescheren«, so Knecht.
Das »Monrepos Open Air« der Ludwigsburger Schlossfestspiele wird daher am Samstag, 19. Juli 2025 leider ohne Feuerwerk und zum letzten Mal als großes Orchesterkonzert für mehrere tausend Besucherinnen und Besucher gezeigt werden.
»Ich respektiere die Entscheidung des Regierungspräsidiums und bedauere sie sehr. Gleichzeitig bedeutet das Feuerwerks-Verbot aber auch das Ende des ›Monrepos Open Air‹, wie es seit 1995 bis heute äußerst erfolgreich ist und ein einzigartiges Open-Air-Konzert-Format für Baden-Württemberg darstellt. Wir werden die Festinwiese und das Seeschloss am 19. Juli mit einer festlichen Illumination inszenieren und ich bin fest davon überzeugt, dass wir im schönsten Open-Air-Konzertsaal überhaupt mit unseren hochkarätigen Künstlerinnenund Künstlern nochmal ein fantastisches und prachtvolles Konzert erleben werden. Wir laden alle herzlich dazu ein, bei ›Alles Walzer! – 200 Jahre Johann Strauss‹ mit uns ein musikalisch-rauschendes und prächtiges Finale auf Monrepos zu feiern!« so Lucas Reuter, Intendant der Ludwigsburger Schlossfestspiele.
Zu Johann Straussʼ 200. Geburtstag stehen neben Walzern und Arien aus seiner berühmten Operette »Die Fledermaus« weitere Werke mit tänzerischer, feierlicher Verve von Alexander von Zemlinsky sowie Richard
Straussʼ brillante »Rosenkavalier-Suite« auf dem Programm. Zusammen mit den herausragenden Solisten Anna Gabler und Norbert Ernst verwandeln Vinzenz Praxmarer und das Orchester Divertimento Viennese die Festinwiese und das Seeschloss Monrepos stimmungsvoll in eine ausladende Wiener Ballszene des Fin-de-Siècle.
»Wir bedanken uns bei der Hofkammer des Hauses Württemberg für die freundschaftliche Zusammenarbeit in all den Jahren. Durch die großzügige Unterstützung unserer Sponsoren Goetze KG Armaturen und Kreissparkasse Ludwigsburg lässt sich dieses bedeutende Konzert-Ereignis der Ludwigsburger Schlossfestspiele überhaupt erst realisieren.«, bekräftigt Johannes Ernst, kaufmännischer Geschäftsführer der Ludwigsburger Schlossfestspiele, das langjährige Vertrauen wichtiger Partner in das »Monrepos Open Air«.