Lange hielt sich das Regierungspräsidium Stuttgart, Abt. Denkmalpflege, bedeckt. Nun wurde am vergangenen Donnerstagmittag unter großem Medieninteresse das Geheimnis gelüftet, die Präsentation von über 100 Bruchstücken eines rund 10 Meter hohen Weihedenkmals, das einst über dem römischen Landgut in Stein thronte.
Es war ein reiner Zufallsfund, so der Vorsitzende des Fördervereins Gerd Schollian, der den Ausgräbern den entscheidenden Hinweis auf die Fundstelle lieferte. Was dann folgte, war unter strenger Geheimhaltung die systematische Freilegung. Zum Vorschein kamen mehrere aus Sandstein gearbeitete lebensgroße Köpfe von römischen Gottheiten, Teile eines Pferdes, ein riesiger Reliefblock einer weiblichen Statue mit einer Blumenkette in der Hand, Beine, Arme, Buchstaben und vieles mehr. Dr. Klaus Kortüm und Grabungstechniker Thomas Schlipf präsentierten recht feierlich den außergewöhnlichen, monumentalen Fund des Weihedenkmals, der von einem wahren Steinmetzkünstler äußerst akurat im zweiten oder dritten Jahrhundert gefertigt wurde.
Vergleichbare Funde von Denkmälern dieser Art seien bisher äußerst selten gewesen. So sei dieser Fund durchaus als sensationell zu werten und stelle die einstige Bedeutung des römischen Landgutes in Stein auf eine neue, bedeutende Stufe. Leider ist das gewaltige Denkmal in späterer Zeit in unzählige Bruchstücke zerschlagen worden und letztendlich in Gräben versenkt worden. Weitere Reste des Denkmals sollen im kommenden Jahr geborgen werden. Die Auswertung des Fundes wird wohl 1 bis 2 Jahre dauern, bevor es in einem eigens dafür bereitgestellten Raum im Freilichtmuseum der Öffentlichkeit zugänglich sein wird.