Am Freitagabend wurde im Jagdsaal das diesjährige Mozartfest eröffnet und natürlich mit der Musik des Namensgebers und weiteren Klaviertrios. Erfolgreich brillierte das Trio E.T.A (der Name in Anlehnung und Huldigung an den Schriftsteller, Musiker und Kritiker E.T.A.Hoffmann) an diesem Eröffnungsabend mit kammermusikalischem Repertoire für ein Klaviertrio der Klassik.
Ansonsten hat es Werke von der Romantik bis in die Neuzeit im Notenkoffer, packte an diesem Abend die Klassiker Mozart, Beethoven und Mendelssohn-Bartholdy aus.
Kurze aufwärts führende Klavierläufe, sich wiederholend und verstärkend durch Violine und Cello sind unverkennbar Mozarts Geist und Feder entsprungen im Klaviertrio C-Dur KV 548. Das darauf folgende Tutti endet in einer etwas melancholischeren Stimmung, führt damit über ins Andante cantabile.
Leicht romantisch anmutende Läufe des Klaviers (Till Hoffmann) werden von der Violine (Elene Maipariane mit ausdrucksvoller Körpersprache) aufgenommen, vom Cello (Simon Tetzlaff) dezent kommentiert, bevor dieses kurzzeitig die Führung im Duett mit dem Klavier übernimmt.
Schöne verhaltene Momente beschert uns noch das Andante bevor es ins Allegro übergeht wo der stürmische, leichtere Mozart wieder hervorbricht und zu einem fröhlichen Abschluß aufbricht.
Sachte Tasten und Striche der Instrumente zu Beginn bei Beethovens Klaviertrio Es-Dur op.70 Nr.2 bevor es sich zu einem virtuos-intensiven Zusammenspiel aller drei Instrumente entwickelt. Bis zu einer interessanten Wendung hin: das Innenhalten zum Ende des ersten Satzes. Wer nun ein Andante erwartet, weit gefehlt. Hier setzt Beethoven ein überraschendes Allegretto. Versöhnlich und melodiös in einem weiteren Allegretto entwickelt er wiederum ein andres Klangbild, das große Harmonie verbreitet.
Doch der genialste Satz ist das Finale, drängend, eindrücklich und leidenschaftlich, so auch die Spielweise des Trios. Ein einfühlsames Aufeinander-Hören, ein virtuoses Zusammenführen der drei Instrumente, Till Hoffmann am Piano, Elene Maipariani an der Violine und Simon Tetzlaff am Violoncello überzeugen das Schwetzinger Publikum durch ihre forsche und leidenschaftliche Spielfreude. Besonders im letzten Satz dieses Beethoven-Werkes war das Publikum entflammt.
Ein wunderbares solistisches Cello leitet das dritte Klaviertrio d-Moll op. 49 von Felix Mendelssohn-Bartholdy ein. Zu dem sich alsbald die Violine gesellt, sich dann mit dem Klavier zu einem verwobenen Spiel erhebt zu einer wunderbaren, harmonischen, erfüllenden Musik, die den Zuhörer berührt, mit seinen kleinen schmeichelnden Passagen. Die Seele schwingt mit beim Andante und hüpft vor Übermut im Scherzo mit seinem ohrgängigern Thema, das sich variantenreich fortführt.
Jedes Instrument ist für sich hörbar ein Genuss, das Ensemble ein Erlebnis. So wundert es nicht, dass sich das Publikum eine Zugabe erklatscht und nach Joseph Haydns letztem Satz „Finale in the German Style“ (Deutscher Tanz) aus dem Klaviertrio op. 29 dieses aber Presto bitte, erfüllt nach Hause geht. (aw)