Kunst und Musik

Mozartgesellschaft Schwetzingen stellt Programm 2024 vor

Jubiläumsjahr zu Carl Theodor und Mozartfest im Herbst - der Fahrplan der Mozartgesellschaft steht fest und ist spruchreif.
Freuen sich über das gelungene Programm: OB Pöltl, von der MG Rosa Grünstein, Nikolaus Friedrich und Katharina Simmert, Schlossverwalterin Sandra Moritz.
Freuen sich über das gelungene Programm: OB Pöltl, von der MG Rosa Grünstein, Nikolaus Friedrich und Katharina Simmert, Schlossverwalterin Sandra Moritz.Foto: aw

Die Vorsitzende der Mozartgesellschaft Rosa Grünstein zeigte sich begeistert, nachdem der künstlerische Leiter das Programm des im Herbst stattfindenden Schwetzinger Mozartfestes und Katharina Simmert, Geschäftsführerin der Mozartgesellschaft, das über das Jahr vertelte Rahmenprogramm auch zum 300. Geburtstag von Carl Theodor präsentierte.

Und OB Dr. René Pöltl hob hervor, dass die Mozartgesellschaft auf dem besten Weg sei, die Klassik aus der für Schwetzingen zwar sehr wichtigen Zeitepoche in die Neuzeit zu führen. Am Ende freute sich Rosa Grünstein über die inhaltliche Ausweitung des Mozartfestes und dankte dem Wohlwollen der Verwaltung, allen voran den „zwei Chefs des Schlosses“ dem OB der Stadt und Schlossleiterin Sandra Moritz.

Aber zuerst betonte sie nach einem herzlichen Willkommen zu dieser Pressekonferenz die nicht ersetzbaren Connections des künstlerischen Leiters, dessen langjährige Kontakte das Programm so hochkarätig sein lässt und bei Ausfall auch qualitativ gleichwertigen Ersatz „aus dem Ärmel schüttelt“. Nach diesen lobenden Worten übergab sie an Nikolaus Friedrich das Wort, der anhand des frisch gedruckt vorliegenden Programmheftes die Künstler des kommenden Mozartfestes ankündigte und über sie berichtete. Das Gartenkonzert am 26. Juli sei der erste Höhepunkt zu Ehren Carl Theodors in seinem Jubiälumsjahr.

Mozarts Arien, die er für seine Schwägerin Aloisia geschrieben hatte, werden hierfür vom jungen Komponisten Benjamin Helmer für das Nerida Quartett eingerichtet.

Klaviertrio E.T.A.

Am 27. September beginnt dann das Mozartfest über drei Wochenenden. Das Trio E.T.A., eines der derzeit renomiertesten Klaviertrios, macht mit Kompositionen von Mozart, Beethoven und Mendelssohn Bartholdy den Anfang. Am Samstag umrahmt das Südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim mit Gustav Holsts Suite, passend zu seinem 90. Geburtstag, W.A. Mozarts letztem Klavierkonzert KV 595 und Franz Schuberts Sinfonie Nr. 5 ein Werk aus der Neuzeit von Frank Martin (1890-1974) auf das er sich ganz besonders freue betonte Friedrich.

Mit dem Wehrmutstropfen der überzogenen Gema-Gebühren, die oft dazu führten, dass sich nicht subventionierte Gesellschaften wie die MG sich solche Auftritte kaum erlauben könnten.

Diesmal springt die Frank Martin-Stiftung aus der Schweiz ein und macht diesen „anderen und besonderen Farbtupfer“ möglich. Einen absoluten „Hinkucker“ werden die zwei noch jungen Musikerinnen des Duos N:N am Sonntagmorgen sein. Mit Saskia Niehl, als Violinistin eine der Musikerinnen des Nerida Quartetts, die hier in Schwetzingen aufgewachsen ist, und am Klavier Nasti. Für Freunde der Kammermusik erfüllt dieses Festival garantiert viele Wünsche, verspricht das Programm!

Notos Quartett

Weiter geht es am zweiten Wochenende, mit dem Notos Quartett hier in Schwetzingen schon zwei Mal zu Gast und nun steht es mit Werken von Mozart, Brahms und Schuberts „Forellenquintett“ im Programm. Dieses damals für den Kontrabass in Auftrag gegebene Werk sei heute 200 Jahre später noch genauso außergewöhnlich und er freue sich sehr, die Kontrabassistin Konstanze Brenner dafür nach Schwetzingen holen zu können, so Niko Friedrich.

Das schon seit 30 Jahren fest im Programm verankerte Stipendiaten-Konzert der Jürgen Ponto-Stiftung beleuchtet mit Werken von Mozart über Haydn, Johann Nepumuk Hummel hin zu Carl Maria von Weber die Entwicklung des Klavierspiels vom Cembalo zum heutigen Klavier und somit zu feinster Kammermusik. Dargeboten von drei hoffnungsvollen begabten jungen Musikern. Zur Matinee am Sonntag kommt Konrad Elser nach Schwetzingen.

Niko Friedrich und Konrad Elser kennen sich seit den 70er Jahren und was den Pianisten auszeichnet ist, dass er trotz seiner außergewöhnlichen Begabung nie Wert auf „Hochglanz-Vermarktung“ Wert legte. Auf sein fundiertes Programm mit Mozart, Brahms und Schubert darf man gespannt sein.

Chaos String Quartett

Das dritte Wochenende beginnt mit Chaos, nein, nicht im Wortsinn. Sondern in der „Grunddaseinsform der Physik“ nämlich eine Ordnung aus dem Chaos zu erstellen, so verspricht das Chaos String Quartet. Und Nikolaus Friedrich der an der Bassettklarinette eine Uraufführung von Alessio Elia geb. 1979 spielen wird. Noch seien die Noten nicht fertig, aber „er schaue gelassen darauf, erwarte eine spannende Musik“, so Friedrich.

Wieder darf nach den Ausfällen durch Corona eine Mozart-Oper im Programm nicht fehlen und so wird es in Zusammenarbeit mit dem Theater Koblenz und dem Staatsorchester Rheinische Philharmonie die Opera seria „La clemenza di Tito“ geben. Niko Friedrich führt in die spannende Aufführungshistorie dieses Werkes ein, das für die Krönung von Kaiser Franz geschrieben wurde.

Das im 19. Jahrhundert viele Male gespielt, aber dann verschwunden sei, was wahrscheinlich an den kritischen Stimmen von Beethoven und Wagner gelegen hat, da die zentralen Arien in Verbindung mit einem Klarinettisten zwar von Mozart geschrieben wurden, die Rezitaive aber von seinen Schülern, was sie kritisierten. Für die aktuelle Aufführung hat jetzt der Düsseldorfer Manfred Trojahn die Rezitativtexte neu arrangiert. Also ein mit Spannung zu erwartendes altgedientes Werk in neuem Kleid

Paukenschlag

Das Mozartfest schließt mit einem Paukenschlag, so erzählt der künstlerische Leiter vorausschauend! Nämlich mit dem Lenkoro Quartett. Seiner Einschätzung nach das im Moment beste Streichquartett, das auf dem Markt ist. Ein „bischen anders“, mit dem jungen Artemis-Qaurtett vergleichbar, es gehöre zur „dünnen Spitze“, so verspricht er enthusiastisch ein unvergessliches Konzerterlebnis.

Großen Anteil am Erfolg der Mozartgesellschaft in den letzten Jahren habe auch die engagierte Arbeit der Geschäftsführerin Katharina Simmert. Deren Spagat von der Zeit Carl Theodors in die Jetztzeit hob der OB hervor. Sie selbst sieht ihre Funktion darin, die MG in die Neuzeit zu führen, ohne den Faden zur Klassik zu verlieren.

Ihre Ideen des Gartenkonzertes unter dem Motto „Zahle was es Dir wert ist“ oder mit der Fête de la musique, bei der in diesem Jahr da ein Freitag bis in den Sonnenuntergang gefeiert werden kann, die Musik raus aus dem Schloss in die Stadt zu bringen sind ihre Ansätze, die auf große Resonanz stößt.

Kooperationen

Die Kooperationen mit den Museen der Stadt, der Musikschule und dem Stadtmarketing eröffnen neue Wege Publikum und neue Vereinsmitglieder zu gewinnen. So sieht sie auch die Beteiligung an der Classic-Gala, den in der Stadt verankerten Festivals, dem Spargelsamstag, dem Weihnachtsmarkt. Wie auch mit der erfolgreichen Mozartreise im letzten Jahr nach Augsburg, die in diesem Jahr nach Würzburg führen wird.

Sie ist bereits ausverkauft. Selbstverständlich ist im Advent auch wieder eine Familienaufführung im Programm und das beliebte Neujahrskonzert. Der Ticketverkauf für das kommende Mozartfest und alle weiteren Konzerte ist ab sofort möglich. (aw)

Das Programm durchs Mozart-Jahr:
Freitag 21. Juni ab 16:00 Uhr Fete de la Musique in der Innenstadt

Freitag 26. Juli 19:30 Uhr „In Carl Theodors Garten“ am Minervatempel

Freitag 27.9. 19:30 Uhr Trio E.T.A im Jagdsaal
Samstag 28.9. 19:30 Uhr Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim Rokokotheater
Sonntag 29.9. 11:00 Uhr Duo N:N Jagdsaal

Freitag 4. 10. 19:30 Uhr Notos Quartett Jagdsaal
Samstag 5.10. 19:30 Uhr Stipendiaten-Konzert der Jürgen Ponto-Stiftung Rokokotheater
Sonntag 6.10 11:00 Uhr Konrad Elser, Klavier Jagdsaal

Freitag 11.10. 19:30 Uhr Chaos String Quartet & Nikolaus Friedrich Jagdsaal
Samstag 12.10. 19:00 Oper „La clemenza di Tito“ Rokokotheater
Sonntag 13.10. 11:00 Uhr Leonkoro Quartet Jagdsaal

Samstag 30.11. 16:00 Uhr „Pinocchios Aventüren“ Rokokotheater

Mittwoch 1.1.2025 19:30 Uhr 200 Jahre Johann Strauss! Rokokotheater

Erscheinung
Schwetzinger Woche
Ausgabe 19/2024
von Redaktion Nussbaum
08.05.2024

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