Vorwort
Das Planungsteam war sichtlich nervös, wie sich das Wetter für die geplante Radtour entwickeln würde, da sich ein Regen-Tief nach dem anderen die Tage zuvor über uns ergoss. So eine Tour zu planen und final zu organisieren bedeutet ja doch einiges an Vorarbeit, die geleistet werden muss. Neben einer geeigneten Unterkunft, die zu finden ist, müssen die Touren vorab abgefahren und auf Gruppentauglichkeit geprüft und notfalls geändert werden, um alle Radler sicher ans Ziel zu bringen. Auch die Verpflegung während der Tour sollte gewährleistet sein und ein geeignetes Lokal gefunden und für geeignet erklärt werden. Nachdem all diese wichtigen Faktoren positiv geklärt wurden konnte die Tour vom Planungsteam final freigegeben werden. Hierfür ein großes Dankeschön.
Tag 1. „Der Skulpturen-Radweg“
Beginn der Tour war in der Stadt Buchen im Neckar-Odenwald-Kreis. Die gut einstündige Anfahrt führte uns an den Rand des Odenwaldes. Die weite, hügelige Landschaft lädt geradezu zum Radfahren ein, das wir mit unserer 11-köpfigen Gruppe erwartungsvoll antraten. Der Wetterbericht wurde immer besser, die Regenwolken zogen von dannen und wir konnten bei leichter, wechselhafter Bewölkung mit den ersten wärmenden Sonnenstrahlen in Buchen starten. Die Strecke führte uns durch den Ort, auf gut beschilderten Radwegen schnell hinaus in die offene Natur. Dem Skulpturen-Radweg folgend ging es Richtung Süden nach Osterburken der Stadt mit dem UNESCO-Weltkulturerbe „Limes“. Auf der Strecke dahin wurden wir immer wieder auf markant in der Landschaft platzierte Skulpturen aufmerksam und mussten natürlich einige kleine Unterbrechungspausen einlegen, um die Kunst am Wegesrand optisch und haptisch wahrnehmen zu können. So war die erste Skulptur so groß, dass diese sogar begehbar war und bleibenden Eindruck hinterließ.
Die Radwege gehörten uns alleine, so dass wir nahezu freie Fahrt hatten und uns während der Fahrt unterhalten konnten. Einfach perfekt und das Wetter spielte auch noch mit. Auf der Tour durchquerten wir noch die Gemeinde Bödigheim und fuhren auf dem Seckach- & Skulpturen-Radweg nach Adelsheim.
Die Strecke führte durch liebliche Täler, kleine Forste und immer wieder an schönen Kunstgegenständen vorbei, die ihre Wirkung erst in der freien Fläche und Natur zur Geltung brachten. In Adelsheim änderten wir die bisherige südliche Fahrtrichtung wieder in eine nord-östliche, um durch das Krückental nach Osterburken zu gelangen, wo nach den ersten 25 km Fahrt eine Kaffeepause eingelegt wurde. Die eingeplante Zeit reichte nicht, um das Kulturerbe „Limes“ zu besuchen, aber dies wird so mancher Mitradler gerne einmal nachholen wollen.
Nach der Mittagspause wurde der zweite Tour-Abschnitt mit rund 37 km Länge gestärkt in Angriff genommen. Ab jetzt kamen auch Höhenmeter hinzu, die uns gleich hinauf zum begehbaren Limesturm führten. Dort bot sich uns ein schöner Ausblick, der erahnen ließ, wie der Limes einst durch Römischen Soldaten kontrolliert wurde.
Stetig bergauf durch ein Waldgebiet um den Hahnberg (371m) Richtung Osten kamen wir wieder zurück auf den Skulpturen-Radweg. Von hier oben bot sich ein imposanter Blick gen Norden auf den dicht bewachsenen, hügeligen Odenwald.
Es folgte eine schöne Abfahrt nach Rosenberg, um von dort dann wieder gen Westen zu radeln. In Rosenberg trifft der Skulpturen- auf den Main-Tauber-Radweg (MTF8) und beide vereinigen sich zum Kirnautal-Radweg, der wieder zurück nach Osterburken führt. Ohne Pause ging es auf dem Limes-Skulpturen-Radweg und MTF8 hinauf Richtung Gemeinde Bofsheim. Auch diese Strecke bot idyllische Radwege, gesäumt von beeindruckenden Kunstwerken namhafter Künstler. Eine Berg- und Talfahrt nach Eberstadt, vorbei an Aussiedlerhöfen, den letzten Mais- und Ackerbohnen-Feldern, einem großen Solarpark und durch Waldgebiete machten die Tour bis zurück nach Buchen zu einer optischen Genusstour. Das Wetter wurde trotz Kräfte zehrender starken Windböen stündlich besser und machte Hoffnung auf die kommenden zwei Tage.
Die ersten 860m Höhenmeter durch das spärlich besiedelte Odenwälder Vorland waren der perfekte Einstieg und machten Lust auf mehr.
Im beschaulichen Städtchen Buchen mit seinen schönen Fachwerkhäusern gab es noch das obligatorische Eis, bevor die Fahrräder wieder verladen und die Fahrt zu unserem Basiscamp im bayrisch-unterfränkischen Weilbach im Ohrnbachtal startete.
Der gemeinsame Abend bot somit einiges an Gesprächsstoff bei gutem Essen und dem ein oder anderen Glas Wasser, Bier, Wein oder heimischen Äppelwoi.
Tag 2. / 1. Etappe
„Im Frühtau zu Berge von Bayern nach Hessen“
Der zweite Tag startete nun direkt vom Hotel Ohrnbachtal im Herzen des Odenwalds und versprach wieder eine abwechslungsreiche, aber auch anspruchsvolle Tour zu werden. Unsere erste Etappe des Tages führte in den hessischen Kurort Bad König. Zu Beginn mit vollen Akkus bei ca. 12°C ging es erst einmal rund 5 km die schattige Talstraße hinauf nach Vielbrunn auf eine schöne Anhöhe, dem Bremhofer-Weg. Dort wurden wir mit wärmenden Sonnenstrahlen verwöhnt und gönnten uns die erste Verschnaufpause nach dem Frühsport. Einmal am Höhepunkt angekommen ging es auch schon wieder bergab. Die rund 6 km lange Abfahrt führte durch den Wald hinunter in das Maintal bei Wörth am Main. Die frische kühle Waldluft vertrieb die letzte Müdigkeit und steigerte die Fitness. Am Main fuhren wir für ein paar Kilometer auf dem flach verlaufenden Fern-Radweg EV4, der Würzburg mit Frankfurt verbindet. Ein idyllischer Sandstrand am Mainufer bot sich zur Vesperpause und ein paar Fotos an. Etwas weiter in Eisenbach wechselten wir auf den 3-Länder-Radweg (3LR) und fuhren über die unsichtbare Grenze von Bayern nach Hessen entlang des kleinen Flüsschens „Mümling“ das sich naturbelassen durch das langgezogene Tal schlängelt. Die Strecke änderte wieder seine Bezeichnung, diesmal in Hessischer Radfernweg (3LR/R9). Das weitläufige Tal öffnet den Blick auf die Burg Breuberg (306m) bei Neustadt. Weiter über Höchst im Odenwald bis nach Bad König blieb uns die „Mümling“ mit ihren schönen Auen treu.
Die weiteren Etappen der diesjährigen Mühlenradler 3 Tage Tour präsentieren wir in der nächsten Ausgabe des Mitteilungsblattes.
Die nächste Aktivität der Mühlenradler Gruppe findet am 2.Oktoberstatt. Eine E-Mail-Einladung wird gesendet, mit der Bitte um eine erforderliche Anmeldung.
Herzliche Mühlenradler Grüße - Gerhard Löffler