Gemeinderat vergab Auftrag für PV-Anlage mit Speicher – Straßenlampen werden von Netze BW gewartet
Angelbachtal. (ram) Auf dem Dach der Mühlwaldhalle soll zukünftig Strom produziert werden: Einstimmig vergab der Gemeinderat den Auftrag zur Installation einer Anlage mit einer Leistung von 26,56 kWp. Ein ebenso großer Batteriespeicher soll die Sport- und Mehrzweckhalle im Sommer und in der Übergangszeit im Herbst und Frühjahr weitgehend autark machen, erklärte Bürgermeister Frank Werner auf Nachfrage von Gemeinderätin Anne Gmelin (Freie Wähler). Vorgesehen war die Photovoltaikanlage bereits bei der grundlegenden Sanierung der Halle, die vor einem Jahr abgeschlossen wurde. Allerdings waren damals die Preise für Photovoltaikanlagen sehr hoch, weshalb zwar Installationsrohre vorgesehen, die Anlage selbst aber verschoben wurde. Vergeben wurde jetzt nach einer beschränkten Ausschreibung an die Firma Mirko Stolac aus Sinsheim zum Preis von knapp 42.000 Euro. Bei der Hallensanierung vor rund zwei Jahren hatte man 64.800 Euro veranschlagt. „Gut, dass gewartet wurde“, äußerte Gemeinderat Markus Haaß (BV/CDU) seine Meinung dazu. Lukas Del Monego (Junge Liste) erklärte, dass es der richtige Ansatz sei, auf allen öffentlichen Gebäuden Photovoltaikanlagen zu installieren.
Aber noch weitere Bautätigkeiten beschäftigten den Rat: Seit gut zwei Jahren wird die rechte Hälfte des ehemaligen Rentamts neben dem Schlosspark renoviert. In dem geschichtsträchtigen Gebäude, in dem vor über 200 Jahren der Freiheitskämpfer Friedrich Hecker geboren wurde, war nach jahrzehntelangem Leerstand eine Grundsanierung erforderlich. Weithin sichtbar sind die Arbeiten, da inzwischen auch ein Gerüst an der kompletten Fassade steht. Vergeben wurden mit den knapp 53.000 Euro teuren Fliesen- und Bodenbelagsarbeiten die letzten Gewerke. Dabei handelt es sich weitgehend um Fertigparkett, das in den Räumen verlegt werden soll. Einstimmig genehmigt wurden auch die Fliesenarbeiten in den Sanitärräumen.
Beschäftigen mussten sich die Bürgervertreter auch mit dem Betriebsführungsvertrag für die Straßenbeleuchtung. Ein im Jahr 2016 genehmigter und 2020 verlängerter Vertrag mit der Netze BW laufe zum Monatsende aus, so Rechnungsamtsleiter Peter Horsinka. Beim Betriebsführungsvertrag geht es um die Inspektion, Instandsetzung und die zyklische Prüfung der 937 Lampen auf dem Gemeindegebiet. Mangels alternativer Anbieter musste die Gemeinde erneut mit der Netze BW verhandeln. Zur Genehmigung lag jetzt ein Vierjahresvertrag mit jährlichen Kosten von rund 30.000 Euro vor. Rund doppelt so viel, wie im letzten Vertrag vereinbart. Kritik gab es deshalb auch von Lukas Del Monego zur „quasi“ Monopolstellung der Netze BW. Dazu erklärte der Bürgermeister, dass auch geprüft wurde, diese Aufgaben vom Bauhof durchführen zu lassen, was aber noch teurer wäre. Roland Lang (BV/CDU) gab zu bedenken, dass in dem Vertrag auch die regelmäßige Kontrolle zur Standsicherheit enthalten sei, und damit auch Haftungsthemen abgegeben würden.
Auch positive Nachrichten gab es in der Ratssitzung: Rechnungsamtsleiter Peter Horsinka konnte berichten, dass er in den letzten Tagen nach einer Ermächtigung neue Strom- und Gaslieferungsverträge für die kommunalen Gebäude abschließen konnte. Dabei sinkt der Tarif für den Strom um rund 4 Cent pro Kilowattstunde, der für Gas mit vierjähriger Laufzeit um 2,5 Cent. Alleine beim Strom sorge der geringere Preis für eine Einsparung von etwa 30.000 Euro pro Jahr.