Regionale Mundarten im Aufwind

Mundart, Musik und volle Stube bei der "Advents-Hoggedse"

Mundart, Musik und volle Stube – Was die Hoggedse der Sprachheimat so besonders macht!
Gäste bei der Hoggedse in Rüppurr
Gäste der Adventshoggedse in RüppurrFoto: Veronica Kerber

Unser Hoggedse-Igelchen hatte gerufen und fast 50 Mundartfreunde und -freundinnen waren seiner charmanten und herzlichen Einladung gefolgt. Am 29. November 2025 trafen wir uns zur Advendshoggedse in Kühners Wirtshaus, in Karlsruhe-Rüppurr. Kein Stuhl blieb frei – ein deutliches Zeichen dafür, wie beliebt und mittlerweile gut angenommen unser Format geworden ist. Die Hoggedse ist der wandernde Mundart-Stammtisch des Vereins Unsere Sprachheimat e. V. und lädt zum schwätze, redde, babble und zu einer offenen Mundart-Lesebühne ein – sowohl erfahrene Autorinnen und Autoren als auch Menschen, die zum ersten Mal ihre Mundart-Texte präsentieren, sind willkommen.

Den Auftakt der offenen Lesebühne macht Gnitze Griffel-Preisträger Rainer Iben aus Ettlingen. Er präsentierte dem interessierten Publikum seinen prämierten und erfrischenden Text „Piepserei“. Ihm folgte Theodor Leonhard. Der Autor aus Pforzheim schaffte es, die Weihnachtsgeschichte augenzwinkernd auf gerade einmal drei Minuten zu komprimieren und präsentierte eine humorvoll moderne Variante, die das Publikum perfekt auf den Abend vor dem ersten Advent einstimmte.

Zahlreiche weitere Gäste nutzten die Gelegenheit, eigene Gedichte, Geschichten und Alltagsszenen in ihrer jeweiligen Mundart vorzutragen. Da war einiges geboten! Einige standen dabei erstmals am Mikrofon – und wurden mit herzlichem Applaus belohnt. Diese Offenheit und Mutkultur ist das Markenzeichen der Hoggedse: Jede und jeder darf, niemand muss – und alle gehören dazu. Demnächst wird sich eine neue Podcast-Folge, zu finden auf unserer Homepage, ausführlicher dem Abend widmen.

Zwischen den Wortbeiträgen sorgte Buddy Hills mit Gitarre und eigenen Mundartliedern für musikalische Abwechslung. Seine Stimme und seine musikalische Präsenz begeisterten alle Altersklassen im Publikum. Buddy Hills – mit bürgerlichem Namen Berthold Kracke – ist kein Unbekannter. Er stammt aus Malsch bei Karlsruhe, ist Herzblut-Musiker und Sänger der Band Die Badisch Buddies und macht Rock- und Bluesmusik in seinem Dialekt.

Daneben gab es noch eine tolle Überraschung. Drei junge Damen im Alter von neun bis elf Jahren nahmen gemeinsam die Bühne in Beschlag und sorgten mit einem humorvollen Mundart-Gedicht für Lacher und großen Applaus.

Zudem stellte Veronica Kerber das neueste Projekt des Vereins vor: „Mundart-Gedichte für Kinder“, welches sie mit eigenen Beispielen untermalte - rhythmisch dabei unterstützt von ihrer Tochter an den Bongos.

Die positiven Rückmeldungen bestätigen den Kurs des Vereins: Mundart ist keineswegs verstaubt, sondern ein Schatz, der verbindet, begeistert und Generationen miteinander ins Gespräch bringt.

Wir haben uns sehr gefreut, dass selbst Mitglieder aus der Kurpfalz den Weg auf sich genommen haben – ein starkes Zeichen für den Zusammenhalt innerhalb unseres Vereins. Wir freuen uns schon auf die nächste Hoggedse! Wann und wo erfahrt ihr in unserem Veranstaltungskalender auf unserer Homepage www.unsere-sprachheimat.de

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