Jetzt oder nie! – Das Schloss Karlsruhe wird fit für die Zukunft gemacht, aber bevor die Türen für die Generalsanierung schließen, wird noch einmal gefeiert, gespielt, getanzt und Kultur mit allen Sinnen genossen. Vom 2. August bis 28. September 2025 lädt der „Museumssommer – Noch ein-mal Baden in Kultur!“ zu besonderen Führungen, kreativen Werkstätten, interaktiven Familienangeboten und einer großen Museumsauktion am Abschlusswochenende ein.
Für Museumsdirektor Eckart Köhne ist klar: „Das Schloss schließt – daran führt kein Weg vorbei. Aber noch ist Zeit! Nutzen Sie den Museumssommer, um uns zu besuchen – gerne auch mehrfach! Der Museumssommer bietet ein großes Finale – mit besonderen Führungen, mitreißenden Special Events und Ausstellungen, die im Eintritt enthalten sind. Kommen Sie mit Familie und Freunden und lassen Sie uns gemeinsam Erinnerungen schaffen.“
Ein Highlight des Museumssommers ist das abwechslungsreiche Veranstaltungsprogramm über den gesamten August und September. Von der Antike über das Mittelalter bis ins heutige Baden und Europa steht jede Woche eine andere Sammlungsausstellung im Mittelpunkt.
Dazu gibt es wöchentliche Special Events: Bei der antiken Modenschau „Gewänder der Antike – Fashion vergangener Kulturen“ lernen Groß und Klein – buchstäblich „haut-nah“ – alles über die Modetrends vergangener Zeiten. Beim mittelalterlichen Spieleabend ist Geselligkeit und Taktik angesagt. Und die historischen Tänze im Gartensaal des Schlosses laden die Besucherinnen und Besucher dazu ein, das Tanzbein zu schwingen – ob beim eleganten Paartanz oder schwungvollen bäuerlichen Reigen. Spannende Einblicke in die Kulturgeschichte bieten darüber hinaus bekannte Formate wie die Happy Friday-und Highlight-Führungen, die sich unter anderem der antiken Vasensammlung der großherzoglichen Familie, der Handwerkskunst der Renaissance oder der Anti-Atomkraft-Bewegung in Baden widmen.
Bei den anschaulichen Familienführungen geht es auf Spurensuche an den Nil zu den alten Ägyptern und es wird dem mittelalterlichen Lebensgefühl von „Rittern, Burgen, Stadtluft“ nachgegangen. Wer schon immer einmal etwas über die Helden im alten Griechenland wissen wollte oder über Spiele im antiken Rom, ist bei den Vorlese- und Bastelaktionen am richtigen Platz. Große und kleine Geschichtsfans können auch in zahlreichen Workshops kreativ werden und beim gemeinsamen Fahnenbasteln ein Zeichen für den Frieden setzen, Tontöpfe mit Mosaiksteinchen verzieren oder Fächer, Fernrohre und Musikinstrumente gestalten. An vielen Tagen sind darüber hinaus Museumsexpertinnen und -experten in der Sammlung vor Ort, die im persönlichen Gespräch alle Fragen zu den Objekten und historischen Epochen beantworten können.
Im Sammlungseintritt inbegriffen sind drei aktuelle Sonderausstellungen, die bis zum 28. September einen Besuch lohnen: „Unrecht & Profit“ beleuchtet die NS-Vergangenheit des Museums und präsentiert aktuelle Ergebnisse der Provenienzforschung. „Kann das weg?“ hinterfragt den Umgang mit Ressourcen von der Antike bis heute und bietet viele Anregungen zum nach-haltigen Umgang mit Rohstoffen und Objekten. „Unvergängliche Augenblicke“ zeigt ab 4. Juli schließlich beeindruckende Fotografien von Uli Deck und lässt bedeutende Momente des Badischen Landesmuseums und der Stadtgeschichte Karlsruhe lebendig werden – eine Ausstellung, die zum Erinnern und Schwelgen einlädt.
Am Sonntag, 28. September, dem letzten Öffnungstag des Museums heißt es dann Abschied nehmen – und mitbieten. Bei der großen Museumsauktion werden originale Ausstellungs- und Dekorationselemente versteigert: von Nachbauten antiker Möbel über die lebensechte Figur des Stadtgründers Karl Wilhelm bis hin zu einem drei Meter hohen Olivenbaum mit mediterranem Flair. Martin Wacker führt als Auktionator durch den Abend, an dem nicht nur geboten, sondern auch geschmunzelt und erinnert wird. Die Auktionsobjekte sind ab dem 1. September einsehbar unter www.landesmuseum.de/auktion.
Bis Ende September bietet der Schlossturm noch sein herrliches Panorama über die Fächerstadt mit bedeutenden Bauten wie dem Bundesverfassungsgericht. Nun kann man seine Wissensreise aber auch direkt vor Ort fortsetzen: Die Web-App „Ping! Dein Date mit der Demokratie“ wird erweitert und führt künftig zu Orten der Demokratiegeschichte im Karlsruher Stadtraum. Vom Ständehaus über den Platz der Grundrechte bis zum Bundesgerichtshof entdecken Geschichtsbegeisterte mit „Ping!“ Orte, Denkmäler und Persönlichkeiten, die unsere demokratische Gesellschaft geprägt haben. Das Besondere daran: Nutzerinnen und Nutzer können nach dem Tinder-Prinzip Gebäude, Skulpturen und Plätze „liken“ – kommt es zu einem „Match“, kann man sich im Chat direkt mit ihnen unterhalten und Geschichte unmittelbar und auf innovative Weise erleben. „Ping!“ ist ab sofort webbasiert verfügbar.
Wer sich dem Museum und seinen Sammlungen auch in der Schließzeit auf ganz persönliche Weise verbunden fühlen möchte, engagiert sich schon ab 50 Euro mit einer Objektpatenschaft. Rund 100 besondere Objekte stehen zur Auswahl: vom antiken Harfenspieler aus der Kykladensammlung, über einen verzierten Pferdesattel aus der Zeit der Türkenkriege bis hin zur badischen Krone. Die Patenschaft unterstützt direkt die Restaurierung, Pflege und Vermittlung der Sammlungen. Zum Dank erhalten die Unterstützerinnen und Unterstützer eine Urkunde, die Nennung im Digitalen Katalog und auf einem Display im Museum.
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