Am 23. Juli verwandelte sich die Graf-von-Lauffen-Halle in Dilsberg in eine weite Schafweide. Auf der Bühne: über 40 Schafe, ein Wolf und ein Eichhörnchen. Die Chor-AG der Grundschule präsentierte ihr Musical „Wolle, das mutige Schaf im dicksten Fell“ von Peter Aufderhaar.
Die Inszenierung entstand erneut in Zusammenarbeit mit dem Sängerbund Dilsberg – eine Partnerschaft, die seit 1994 besteht.
Während sich die anderen Schafe bereitwillig scheren lassen, quält Wolle (Lotta Verhalen) die Angst, nach der Schur zu erfrieren. Als die Scherer (Emmi Rupp, Helen Rossius, Iwinosa Usi, Jack Xu) mit ihren Geräten nahen, ruft Wolle seiner Freundin Liese (Jette Lutzke) zu: „Wir müssen fliehen!“ Doch Liese versucht, ihn zu beruhigen – ohne Erfolg. Die Herde lacht ihn aus und nennt ihn ein „Angstschaf“. Verunsichert zieht Wolle allein in den Wald. Dort lauert die nächste Gefahr: der Wolf (Luise Ruf). Doch bevor er zuschlagen kann, stellt sich das mutige Eichhörnchen Quaste (Charlotte Ruf) ihm in den Weg. „Das ist mein Wald!“, erklärt sie furchtlos. Beeindruckt zieht sich der Wolf zurück.
Quaste erkennt schnell, dass Wolle nicht in den Wald gehört, doch das Schaf weigert sich, zur Herde zurückzukehren. Also hilft das Eichhörnchen ihm, sich im Wald einzurichten. Doch Wolles Fell wächst unaufhörlich – bald kann er kaum noch laufen oder fressen. Selbst Quaste (später gespielt von Hanna Sadki) weiß keinen Rat mehr. Wolle beginnt zu zweifeln. „Ein Wald ist eben keine Weide“, sagt er nachdenklich.
Vom Hügel aus sieht er, wie der Wolf sich erneut der Herde nähert. Da fasst Wolle einen Entschluss: Er muss helfen. Mit Quastes Unterstützung rollt er als riesiger Wollball den Hang hinunter. Die Schafe (Lena Werner, Tamina Göktuna, Merle Hock, Theo Andrae) und der Hund Dora (Daniel Jammernegg) bemerken die Gefahr erst, als Wolle sie warnt. Gemeinsam schlüpfen sie in sein dickes Fell. Der Wolf versucht, Wolle zu beißen, scheitert aber an der vereinten Kraft der Herde.
Am Ende schließen Wolle, Quaste und der Wolf Frieden. Der Wolf verspricht, die Schafe künftig in Ruhe zu lassen. Und Wolle? Der hat seine Angst vor der Schur überwunden. Gemeinsam mit der Herde feiert er den Zusammenhalt – und den Mut, über sich hinauszuwachsen.
Die Kinder überzeugten mit Spielfreude, Bühnenpräsenz, Soloeinsätzen und lebendigem Gesang. Andrea Stegmann, die seit Jahren die Chor-AG leitet, hatte die musikalische Leitung. Die Regie lag bei Andrea Pietzonna, einer theatererfahrenen Pädagogin. Musikalisch begleitet wurden die Darsteller von Bernd Stegmann (Klavier), Peter Hinz (Schlagzeug), Ingo Schlüchtermann (Bass) und Regina Jordine (Flöte). Für Ton und Technik sorgte Sebastian Geier. Das fantasievolle Bühnenbild gestalteten Lisa Rupp und Kim Heyden. Kommissarische Schulleiterin Bettina Glinz und ihre Kolleginnen von der Grundschule, die Kernzeitbetreuung und Eltern unterstützten die Aufführung mit Kuchenspenden, helfenden Händen und viel Engagement. Großes Lob gab es am Ende für die über 50 Kinder, die mit sichtbarer Freude und großem Einsatz auftraten. (pr/red)