Dies und das

"Musik über Grenzen hinaus erlebbar gemacht"

Einstand nach Maß: Cornelia Bend zieht ein Resümee Zum Resümee der noch nicht ganz vergangenen Festspiele lässt uns die Künstlerische Leiterin und...
Die Festspiel-Leiterin im Gespräch mit Friedemann Vogel und Alisa Scetimina.
Die Festspiel-Leiterin im Gespräch mit Friedemann Vogel und Alisa Scetimina.Foto: aw

Einstand nach Maß: Cornelia Bend zieht ein Resümee

Zum Resümee der noch nicht ganz vergangenen Festspiele lässt uns die Künstlerische Leiterin und Geschäftsführerin der Schwetzinger Festspiel Cornelia Bend am Erlebten teilhaben.

Rund 13.000 zahlende Besuchende, rund 1.500 junge Menschen bei Musikvermittlungsprojekten und rund 1.000 Gäste bei kostenfreien Veranstaltungen wie live übertragene Radiosendungen aus dem Schloss - eine stolze Bilanz. Mit rund 70 Veranstaltungen, einem umfangreichen Rahmenprogramm und vielen neuen Konzepten wurden die Festspiele vielfältiger, modern, innovativ und nahbar!

Opernproduktionen

Die größten Produktionen waren die beiden Opern ADAM & EVA als spektakuläre Uraufführung und das inspirierende Hörtheater AMOR VINCITORE mit der Musik von Johann Christian Bach als Wiederentdeckung nach 250 Jahren. Dieses Werk hat einen direkten Bezug zum Hof von Carl Theodor und war in einer musikalischen Erweiterung von Patrick Schäfer und Texten von Pauline Jacob ein großer Erfolg. Die Musik zu ADAM & EVA komponierte Mike Svoboda, einer der Residenzkünstler, der mit mehreren verschiedenen Projekten präsent war.

Klassik macht Schule

Ein weiterer Residenzkünstler war Julian Prégardien, der nach dem bestens angenommenen Wunschlieder-Konzert sich auch im Bildungsauftrag der Musikvermittlung einbrachte und 75 Oberschüler in Schwetzingen und 15 Abiturienten aus Stuttgart mit speziellen Formaten inspirierte. Das Programm der Musikvermittlung mit drei Familienkonzerten und vielen Veranstaltungen für rund 1.500 Kinder und Jugendlichen verschiedener Altersstufen aus 14 Schulen begeisterte alle. Auch die Ensembles La Petite Écurie und SPARK setzten sich für die Schüler ein, interessant waren auch die Probenbesuche in den Räumlichkeiten des Schlosses.

Nah an der Stadt

SPARK traten auch in einem Projekt hervor, das der Festspielleiterin sehr am Herzen liegt: die Öffnung der Spiele in die Stadt. Dies gelang nicht nur durch das Engagement der Musikvermittlung an den hiesigen Schulen, sondern auch mit einem Open-Air-Auftritt der „Klassischen Band“ vor großem Publikum beim Spargelsamstag. Ebenso für die Bevölkerung sichtbar machte die Festspiele das neue Konzept „Star an der Bar“: nach vielen Veranstaltungen war es möglich, die Interpreten des Abends im Anschluss in der Kurfürstenstube näher kennenzulernen. Ebenso ein neues Format, das die Besucher anzog, waren die beiden „Klang-Menüs“, die zweimal ausverkauft waren. Unvergessen werden auch die Abende in der Orangerie sein.

Stars auf der Bühne

Überhaupt leben die Festspiele von der Vielseitigkeit der Angebote und neuen Formate. Die gute Zusammenarbeit mit den Redaktionen des SWR ergab 47 Konzertmitschnitte, die auch zum Nachhören verfügbar sind. Auch die neuen musikalisch-literarischen Veranstaltungen in diesem Jahr hatten eine unglaublich gute Resonanz. Wie bei Martina Gedeck mit ihrem Thema „Dreiecksgeschichten“ um Clara und Robert Schumann und Johannes Brahms. Ihre feine psychologische Ausdeutung der jungen Clara zog die Zuhörer in den Bann. Ebenso ein Höhepunkt des Festivals war der aufrüttelnde Doppelabend mit Katja Riemann über den Zustand des Glücks, aber auch die Gefahren von verführerischen Ideologien.

Musik und Tanz

Auch wenn der Schwerpunkt der Schwetzinger SWR-Festspiele auf dem Radioprogramm liegt, so war die Erweiterung um zwei Tanzproduktionen eine weit in das Land hineinragende glückliche Auswahl. Friedemann Vogel zog mit seinem Kleist-Soloabend „Die Seele am Faden“ neue Gäste nach Schwetzingen, die durch ihre positiven Erlebnisse weitere Besuche planen.
Den Schlusspunkt setzte das französische Ensemble Le Concert de la Loge gemeinsam mit den Tänzer:innen der Compagnie Käfig. Unter dem Titel „Tanz den Vivaldi!“ verwandelte die Produktion die „Vier Jahreszeiten“ als das vielleicht populärste Werk des italienischen Meisters in ein mitreißendes Tanztheater mit überraschenden Bildern, Breakdance und Akrobatik.
Sehr glücklich ist Cornelia Bend über die positive Resonanz aus den Besucherreihen und über die tolle Zusammenarbeit mit ihrem ganzen Team, die vier prallvollen Festivalwochen lang Höchstleistungen gebracht haben. Es wurden gemeinsam alle Herausforderungen bewältigt und das Team hat dabei durchgehend noch gute Laune verbreiten und den Künstler:innen und dem Publikum unvergessliche Erlebnisse geschaffen.

Und persönlich sei sie beglückt darüber, dass ihre Mission in Erfüllung ging: den Menschen Musik nahe zu bringen mit gemeinschaftsstiftenden Angeboten und über Grenzen hinaus Kultur intensiver erlebbar zu machen. Ganz in der Tradition von Kurfürst Carl Theodor hier in Schwetzingen. Das höchste Lob aus dem Publikum sei gewesen: „Diese Festspiele werden wir nie vergessen!“ (aw)

Erscheinung
Schwetzinger Woche
Ausgabe 23/2025
von Redaktion NUSSBAUMRedaktion NUSSBAUM
02.06.2025

Orte

Schwetzingen

Kategorien

Dies und das
Panorama
Meine Heimat
Entdecken
Themen
Kiosk
Mein Konto