Begeisterndes Jahreskonzert des Musikvereins Zeutern
Musik hat einen erheblichen Einfluss auf die Atmosphäre eines Films oder einer Serie. Sie baut Spannung auf, intensiviert Emotionen oder stellt Charaktere und Themen dar – monumental, heldenhaft und majestätisch. Mit diesen drei Worten war auch das Jahreskonzert des Musikvereins Zeutern (MVZ) am vergangenen Samstag untertitelt. Bei allen drei Musikformationen, die auf der Bühne saßen, war dies zu hören – oder besser – zu erleben.
So startete der Vereinsnachwuchs mit der aufregenden Filmmusik aus „Mission Impossible“, bei der gleich gekonnt ein nicht alltäglicher 5/4-Takt gemeistert wurde. Variantenreich, je nach Szenario und Stimmung, von epischen Schlachten bis hin zu emotionalen Momenten, ist die Musik der Serie „Game of Thrones“, die Jugenddirigent Dr. Georg Hirsch eigens für sein Jugendorchester arrangierte.
Die BigBand unter der Leitung von Markus Hirsch präsentierte „Streets Of San Francisco“. Die Titelmelodie der bekannten US-amerikanischen Krimiserie aus den 1970er-Jahren vermittelt ein Gefühl von Dramatik und Abenteuer. Sie kombiniert jazzige Elemente mit einem orchestralen Arrangement.
Auch im zweiten Teil, in dem das Orchester unter der musikalischen Leitung von Jürgen Luft zu erleben war, stand mit Themen aus „Batman“ rasante Filmmusik auf dem Programm. Ein dramatisches und aufregendes Medley aus dem ausdrucksstarken Soundtrack des Kinohits „The Greatest Showman“ folgte gleich danach.
Nicht nur Heldenhaftes und Monumentales im Zusammenhang mit Leinwandbildern waren Höhepunkte des Abends. So zeigte die BigBand mit Sängerin Sabine Sitzler im Rhythm-and-Blues-Song „Hallelujah I Love Her So“ von Ray Charles oder mit „Smoke On The Water“ ihr Facettenreichtum.
Das Orchester glänzte auch mit sinfonischer Blasmusik in der Ouvertüre „Ross Roy“ und in „Celtic Flutes“. Das zuletzt genannte Werk fängt die klangliche Vielfalt und kulturelle Tiefe keltischer Musik ein. Hier brillierten Dr. Marisa Keller und Elena Hanser an der Querflöte als Solistinnen. Ein Marsch der anderen Art mit einem Feuerwerk satirischer Einfälle war in „Don Quixote“ zu hören. Nicht umsonst trägt dieser den Untertitel „Marche Grotesque“. Da kam man sich wirklich wie im Zirkus vor, genau so wie es Ramona Rothermel anmoderierte.
Übrigens lässt sich auch Herbert Grönemeyer mit Filmmusik in Verbindung bringen. Neben seiner Tätigkeit als Schauspieler („Das Boot“), über die er bekannt wurde, ist er aber vor allem Musiker, Musikproduzent, Sänger, Komponist und Texter. Ein Medley einiger seiner bekannten Songs rundete den Musikabend ab.
Das Publikum war begeistert und forderte mehr. Schließlich nahmen zu zwei Zugaben nochmals alle Musizierende des Abends auf der Bühne Platz.
„Musik umgibt mich“, so wurde Jürgen Luft, seit letzten September der musikalische Leiter des MVZ, im Vorbericht zum Jahreskonzert in der Bruchsaler Rundschau zitiert. Musik umgab auch das ganze Publikum, den ganzen Abend mittendrin im Geschehen.