Von Jennifer Warzecha
200 Besucherinnen und Besucher waren in die Kirche gekommen, um sich die Gesänge der Chöre der evangelischen Kirchengemeinde anzuhören. So ganz stimmte das Motto „… wo wir uns finden wohl unter Linden …“ nicht mit dem Veranstaltungsort überein. Statt vor fand der Chornachmittag in der Evangelischen Kirche statt.
Eckhart Marggraf, der Vorsitzende des Fördervereins der Kirchengemeinde, führte durchs Programm. Er selbst ist Pfarrer im Ruhestand. Als solcher freute er sich natürlich über die hohe Anzahl an Besucherinnen und Besuchern. „Die Zahl der Teilnehmer hier ist größer als die der durchschnittlichen Gottesdienstbesucher. Das zeigt das Potential der Gemeinde.“ An diesem Tag ging es darum, dass die Kirchengemeinde selbst ihre Chöre kennen lernt. „Man wollte ins Bewusstsein heben, wie vielfältig das Singen und Musizieren in der Kirchengemeinde ist und Leute einladen, mitzumachen“, so Marggraf. Zudem wolle man für ein Mehr an Miteinander sorgen.
Nach Auszügen aus dem Lied „Kein schöner Land“ stellte sich ein Chor nach dem anderen vor. Den Anfang machte der Kinderchor der „Fröbelspatzen“, den Rita Huber-Süß leitet. Es folgte ein Auftritt des Kirchenchores. Hans-Georg Nürnberg leitete ihn in Vertretung der Chorleiterin Eva Lichtenberger. Mit bunten Schals und guter Laune zog der Chor „Regenbogen“ das Publikum in seinen Bann. Herbert Dielmann leitet den Posaunenchor. „Ein Leben ohne Musik ist möglich, aber sinnlos“, sagte er. Das Publikum durfte dabei alle Lieder, die es kannte, mitsummen. Freitags, von 20 bis 22 Uhr, proben die Mitglieder des Posaunenchores im Evangelischen Gemeindehaus Grötzingen. Der Posaunenchor ist der zweitälteste Chor in Grötzingen. Er wird 90 Jahre alt und ist entstanden als Protest gegen den Nationalsozialismus. „In einer Zeit, in der der Nationalsozialismus wieder aufzublühen droht, ist das ein wichtiges Zeichen.“
Auch um 20 Uhr, allerdings donnerstags, proben die Mitglieder des Kirchenchores. Nach der Kaffeepause sangen die Mitglieder des Kirchenchores unter anderem „Geh‘ aus mein Herz und suche Freud.“ Eckhart Marggraf stellte fest: „Es ist ein klassischer Kirchenchor und da gibt es das klassische Problem des Mitgliederschwunds.“ Alle Chöre freuen sich über neue Mitglieder. Wie Marggraf scherzte, könne man im Kinderchor starten und dann der Reihe nach die verschiedenen Erwachsenenchöre durchwandern.
Es gibt zusätzlich einen weiteren Chor in Grötzingen, den Ökumenischen Chor. Dieser führt einmal im Monat ein Probenwochenende durch. Chorleiter ist Gerhard Jügelt. Die nächste Aufführung ist Camille Saint Seans „Das Weihnachtsoratorium“. Die Aufführung findet am zweiten Advent in der Evangelischen Kirche in Grötzingen statt.
Bläserunterricht soll im Rahmen des Nachmittagsangebots der Ganztagsschule in der Grötzinger Gemeinschaftsschule angeboten werden. Die Anmeldung geht an den Leiter des Posaunenchors, Herbert Dielmann, unter herbert.dielmann@googlemail.com und 0172 633 5959. Auf der Homepage der Kirchengemeinde stehen die übrigen Adressen der Chorleiter.
„Man wollte ins Bewusstsein heben, wie vielfältig das Singen und Musizieren in der Kirchengemeinde ist und Leute einladen, mitzumachen“, sagte Marggraf. Das ist den Veranstaltern eindeutig gelungen, wie es an den begeisterten Gesichtern der Besucherinnen und Besuchern abzulesen war.