Die Uhrzeit war zwar ungewöhnlich, doch die spielte beim fulminanten Konzert der Gipsy Dukes im Eventcafé „Am Bottloch“ keine Rolle. Der Gastraum war bis auf den letzten Platz besetzt, es mussten immer wieder Stühle nachgerückt werden, um den Besuchern einen Sitzplatz zu bieten.
Dementsprechend zufrieden äußerte sich auch Veranstalter Daniel Berlinghof über das Festival, das sich auf der Zielgeraden 2025 befindet. „Wir sind mehr als zufrieden. Mein Vater und ich gehen davon aus, dass es die erfolgreichste Swingin' WiWa-Reihe seit ihrem Bestehen ist. Viele unserer Events waren vollends ausverkauft, das Jubiläumskonzert um Olli Roth war der absolute Kracher. Wir stehen bereits in den Planungen für 2026.“
Die Formation „Gipsy Dukes“ ist seit Jahren fester Bestandteil bei Swingin' WiWa und kann sich über eine Fangemeinde freuen. Die Musik der Formation orientiert sich an den legendären Gipsy Kings, die seit 1988 weltweit für Furore sorgen. Die Band wurde durch die Kombination von Elementen populärer Flamencogenres, insbesondere von lateinamerikanischer Popmusik beeinflussten Rumba catalena bekannt.
Und eben diesem Musikgenre haben sich die Gipsy Dukes verschrieben, die aus dem Profimusiker Angel Huertas, dem Gitarristen Thomas Kennel und dem Flötisten Günther Schmitz bestehen. Bereichert wurde das Ensemble am Sonntagnachmittag durch die Tänzerinnen Lilian Guterres und Azucena Rubio, die als Dozentin und Profitänzerin internationale Erfahrung mitbrachten. Angel Huertas, der bis heute in regelmäßigen Abständen mit den Original Gipsy Kings auf Tourneen geht, verlieh dem Ensemble durch seine Stimme den typischen Klang bei den traditionellen Volksliedern, die durchaus auch sozialkritische Elemente enthalten können.
Viele der Titel wurden von den Besuchern mitgesummt, und bei den großen Hits „Bamboleo“, „Baile me“, „Vamos a Bailar“ oder „Volare“ auch kräftig mitgesungen. Bei verschiedenen Liedern wurde das Ensemble durch die beiden Tänzerinnen Guterres und Rubio begleitet, die in ihren prächtigen Kostümen den Flamenco mit purer Leidenschaft tanzten. „Flamenco ist Lebensstil, ein Lebensgefühl und eine Lebenseinstellung“, wie es eine Tänzerin formulierte. Diese Leidenschaft wird ergänzt und erweitert durch die Fußtechniken, den Taconeos, und dem rhythmischen Klatschen (Palmas), was die beiden Tänzerinnen perfekt beherrschten. Die zahlreichen Besucher fühlten sich durch die Musik und den Tanz ins spanische Andalusien versetzt, wo der Flamenco seinen Ursprung hat und jetzt auch in Frauenweiler für Furore gesorgt hat. (chs)