Musikschule Bezirk Schwetzingen e. V. passt Beiträge an – Erhöhung ab Januar 2026 um rund 15 Prozent

Nach vielen Jahren stabiler Beitragssätze sieht sich die Musikschule Bezirk Schwetzingen e. V. gezwungen, ihre Teilnahmebeiträge ab Januar 2026 um rund 15 Prozent zu erhöhen. Die Mitgliederversammlung hat diesen Schritt nach intensiver Prüfung beschlossen, um die finanzielle Stabilität der Einrichtung langfristig zu sichern. Ab Oktober 2027 sollen die Beiträge jährlich um 2,5 Prozent steigen, um allgemeine Kostensteigerungen schrittweise auszugleichen. Neuanmeldungen im gleichen Alter werden künftig, sofern möglich, in Zweier- oder Dreiergruppen eingeteilt – es sei denn, die Leistungsunterschiede sind zu groß.

Hintergrund: veränderte Kostenstruktur

Mehrere Entwicklungen haben die Ausgaben der Musikschule deutlich steigen lassen. Besonders die Umsetzung des sogenannten Herrenberger Urteils führte dazu, dass zahlreiche Honorartätigkeiten in reguläre Anstellungen überführt wurden. Für diese Lehrkräfte gilt der Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD-VKA). Sie sind in der Regel in Entgeltgruppe 9b eingruppiert – ein Gehaltsniveau, das ihrer akademischen Ausbildung entspricht. Zudem kam es in den letzten Jahren zu außergewöhnlich hohen Tariferhöhungen, wodurch die Gehälter rund 15 Prozent über dem früheren Niveau liegen. Auch weiterhin unterrichten einige Honorarkräfte, deren Vergütung ebenfalls angemessen gestaltet ist.
„Wir wollen faire Arbeitsbedingungen und langfristige Planbarkeit für unsere Lehrkräfte ermöglichen“, betonen Vorstand, Mitgliedervertretung und Schulleitung.

Öffentliche Förderung reicht nicht aus

Seit über 45 Jahren wird die Musikschule von den Gemeinden Schwetzingen, Oftersheim, Plankstadt, Ketsch und Eppelheim getragen. Sie bietet ein breites Spektrum – von Eltern-Kind-Kursen über Musikalische Früherfahrung und Instrumentalunterricht bis hin zu Ensembles, Orchester und Kooperationen mit Schulen und Kitas. Als gemeinnützige Bildungseinrichtung erhält sie Zuschüsse von Land, Kreis und Gemeinden. Diese Förderungen sind jedoch gedeckelt und können die steigenden Personalkosten nicht vollständig auffangen. „Auch die kommunalen Zuschüsse befinden sich bereits am oberen Limit“, erklärt der Vorstand.

Beiträge künftig auf regional üblichem Niveau

Die Verantwortlichen betonen, dass die Teilnahmebeiträge bisher unter dem Durchschnitt vergleichbarer öffentlicher Musikschulen lagen. Nach der Erhöhung ab 2026 bewegen sie sich auf einem regional üblichen Niveau.

Wertschätzung für die Arbeit der Lehrkräfte

Die Musikschule bittet um Verständnis für die Anpassung. Vorstand, Mitgliederversammlung und Schulleitung sind sich einig:
„Unsere Lehrkräfte leisten tagtäglich wertvolle musikpädagogische Arbeit und tragen wesentlich zur kulturellen Vielfalt der Region bei. Diese Qualität hat ihren Preis – und zugleich ihren Wert.“
Die neuen Beitragssätze sind zeitnah auf der Homepage der Musikschule einzusehen: www.musikschule-schwetzingen.de/geschaeftsbedingungen