Musikverein Harmonie Königsbach

Der Königsbacher Musikverein hat ein umjubeltes Konzert auf dem Gelände des Schlosses gegeben. Dieses ist normalerweise nicht öffentlich zugänglich....

Der Königsbacher Musikverein hat ein umjubeltes Konzert auf dem Gelände des Schlosses gegeben. Dieses ist normalerweise nicht öffentlich zugänglich.

Wenn sich das gesamte Publikum von seinen Plätzen erhebt, wenn hunderte Zuhörer tosenden Applaus spenden und lautstark gleich zwei Zugaben fordern, dann ist das der unumstößliche Beweis dafür, dass der Abend perfekt war, dass alles meisterhaft zusammengepasst hat: die Auswahl der Stücke, die Atmosphäre und die Spielfreude der Mitwirkenden. Was der Königsbacher Musikverein „Harmonie“ bei seinem Konzert auf die Beine gestellt hat, das lässt sich kaum in Worte fassen, das muss man selbst erlebt haben, um es glauben zu können. Vor der historischen Kulisse des Schlosses präsentieren die Mitglieder des großen Blasorchesters am Freitagabend ein äußerst abwechslungsreiches Programm, gewissermaßen einen Parforceritt durch die Stilrichtungen und Genres, vorbei am Radetzky-Marsch, an Puccini und an den quietschbunten 80er-Jahren. „Es ist toll, wie viel Engagement alle aufgebracht haben“, sagt Ute Fischer. Die Vorsitzende berichtet von einem „gigantischen Aufwand“ und mehr als 100 ehrenamtlichen Arbeitsstunden, die allein für die Organisation und den Aufbau der überdachten Bühne notwendig waren: so viele wie noch nie zuvor bei einer Veranstaltung des Vereins. Seit Weihnachten haben die Musiker intensiv und konzentriert für ihren Auftritt geprobt, viele auch daheim. Für sie war klar, dass alles perfekt sein muss. Denn ein Konzert in der beeindruckenden Atmosphäre des Königsbacher Schlosses war schon lange ein Herzenswunsch des Vereins. Dass er in Erfüllung gehen konnte, verdankt man der Olga-Marie Saint-André Stiftung, in deren Eigentum sich das Königsbacher Schloss befindet.

Beim gesamten Anwesen handelt es sich um ein Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung. Es ist rund 600 Jahre alt und wurde ursprünglich als Wasserschloss erbaut. Heute liegt es hinter den Bäumen eines äußerst kunstvoll gestalteten Parks, durch den die Konzertbesucher am Freitagabend in der Pause gerne flanieren. Viele betrachten dabei auch den schmucken Pavillon, der erst vor Kurzem aufwendig und denkmalgerecht saniert wurde: Nach 200 Jahren brauchte er für seine Zwiebelhaube aus glasierten Dachsteinen dringend neue Ziegel. Zuschüsse gab es dafür von der Denkmalstiftung Baden-Württemberg, von der Landes- und der Bundesregierung. Auf dem Areal des Königsbacher Schlosses finden sich Gebäude aus den verschiedensten Jahrhunderten. Lässt man beim Konzert am Freitagabend den Blick schweifen, dann sieht man unter anderem die Zehntscheune, die Meierei, das Torhaus und die Grotte. Dirigent Sascha Widmann war es wichtig, ein abwechslungsreiches Programm zusammenzustellen, das der historischen Kulisse würdig ist und für jeden Geschmack etwas bietet. Während am Abendhimmel das Blau einem Dunkelrot weicht, erinnern die rund 45 Musiker des großen Blasorchesters in stimmigen Arrangements an die 1980er-Jahre, an Peter Alexander und an Frank Sinatra. Zupackend präsentieren sie den Marsch „Euphoria“, mit viel Fingerspitzengefühl das träumerisch-fantastische „Imagasy“ und mit einem feinen Gespür für Nuancen das „Baba Yetu“. Kein Wunder, dass das Publikum begeistert ist und immer wieder tosenden Beifall spendet. – Nico Roller

Erscheinung
Amtsblatt der Gemeinde Königsbach-Stein
NUSSBAUM+
Ausgabe 27/2024
von Gemeinde Königsbach-Stein
04.07.2024
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