Mut ist Dichtung, Komposition und Gesang von Alexa Feser. Ich lasse das Lied einfach mal stehen. Zum Lesen und gleichzeitigen Anhören auf Youtube. Bestrickend schön und ein Sinnbild dafür, wie wir das Leben auch sehen und annehmen können, auch wenn die Dinge herausfordernd sind und schwierig. Wenn es einen Chorsatz dazu gäbe, sollten wir es singen. Das Lied ist an kein Alter gebunden. Zeitlos schön.
"Mut ist eine Frage, deren Antwort schmerzen kann
Mut fängt nach dem Scheitern wieder ganz von vorne an
Mut fährt keinen Panzer, aber manchen ins Wort
Lässt die anderen fort und geht als letzter von Bord
Mut macht keine Pause, wenn es nicht gerade brennt
Ist kein Egoprojekt oder ein flüchtiger Trend
Mut ist, wenn du mit der Angst tanzt
Das was du nicht ganz kannst, trotzdem versuchst
Mut ist, wenn du wieder aufstehst
Pflaster auf die Haut klebst und weiter suchst
Mut ist es zu sagen, dass es für dich Liebe ist
Nicht zu wissen, ob du für den anderen auch schon Liebe bist
Mut sind keine Worte, die auch jeder andere denkt
Kein perfekter Moment, den der Zufall dir schenkt
Mut ist es manchmal nicht mutig zu sein
Und dir einzugestehen, du fühlst dich allein
Mut ist, wenn du mit der Angst tanzt
Das was du nicht ganz kannst, trotzdem versuchst
Mut ist, wenn du wieder aufstehst
Pflaster auf die Haut klebst und weiter suchst
Mut ist ein Jahr in einer schwierigen Zeit
Sich zu entscheiden ganz ohne Sicherheit
Auf der Bühne zu stehen
Das Herz zu entkleiden
Das zersplitterte Ich hinter den Worten zu zeigen
Mut geht auf die Barrikaden
Mut lässt sich nicht sagen
„Das schaffst du nicht“
Mut ist mehr als ein Gedanke
Mut ist, wenn die Schranke im Kopf zerbricht"
In Fesers Richtung denkt auch der amerikanische Psychologe und Psychiater Milton H. Erikson (1901-80). Er schreibt: "Life will bring you pain all by itself. Your responsibility is to create joy." Auf Deutsch: „Das Leben bringt Dir Schmerz von ganz alleine. Es ist Deine Aufgabe, selbst Freude oder Glück zu finden.“ Die Welt ist so, weil wir sie beklagen, aber nichts dagegen tun. Im Kleinen heißt dies für uns „Du singst falsch, triffst den Ton mehr – nicht aufgaben, schaff mehr, üb mehr, mach Dich frei im Kopf. Sing, als ob Du alleine wärst und alle Energie Dir zuströme". Ja, Mark Twain hat da schon recht. Sein Zitat aus der letzten Ausgabe habe ich ein wenig „verbessert“.
Ingo Kuntermann