Kirche & Religion

Mut zur Liebe im Schlossgarten Durlach am Pfingstmontag

Zehn Jahre Ökumenischer Gottesdienst Jonas Lauter, Pfarrer der Evangelischen Landeskirche Baden; Maria Fischer, die Gemeindereferentin der Katholischen...
Der Posaunenchor rundete unter anderem mit dem Präludium den Gottesdienst musikalisch ab.
Der Posaunenchor rundete unter anderem mit dem Präludium den Gottesdienst musikalisch ab.Foto: war

Zehn Jahre Ökumenischer Gottesdienst

Jonas Lauter, Pfarrer der Evangelischen Landeskirche Baden; Maria Fischer, die Gemeindereferentin der Katholischen Kirchengemeinde Karlsruhe, Durlach, Bergdörfer und der Pastor der Mennonitengemeinde Karlsruhe-Thomashof, Dr. Joel Driedger, gestalteten den Gottesdienst zusammen mit weiteren aktiv Mitwirkenden und dem Publikum. Letzteres sollte ein Herz für andere haben.

„Einen Gottesdienst der Ökumene, der Liebe“, so Pfarrer Lauter, feiere man an diesem Tag. Pastor Dr. Driedger erwähnte die zehn Jahre, als die man schon regelmäßig den Ökumenischen Gottesdienst gemeinsam gestalte. Die verschiedenen Gemeindevertreter gingen vereinzelt auf die Abbildungen auf dem Gottesdienst-Flyer ein. Dieser zierte nicht nur die Fülle an Blumen und Pflanzenarten, die der Schlossgarten Durlach hergibt. Auch ein blaues Kreuz mit dem Zusatz „Gewagt!“ war darauf zu sehen. Als Pastor der Mennoniten nahm Dr. Joel Driedger darauf noch einmal Bezug und stellte sich vor: „Wir verstehen uns als Nachfolger der Täuferbewegung. Wir erinnern uns damit auch an diese Bewegung.“ Das Kreuz, die Blumen im Motto und Logo, der Pilgerstab, den die Marienfiguren tragen, sei eine Ernte-Erinnerung, eine Erinnerung daran, die Stürme des Lebens auszuhalten. Glaube sei dabei wie ein Mund, der die Melodie des Glaubens zum Klingen bringe. Auch die Liebe sei dabei entscheidend, diese eben beschriebene Melodie zum vollen Glanz zu bringen.

Vertrauen

„Wo Du hingehst, gehe auch ich hin“ - darauf ging Pfarrer Jonas Lauter ein. Er erläuterte näher das Geschehen, wie sich Pfingsten vor dem eigentlichen Pfingstereignis, innerhalb der Geschichte von Ruth im Alten Testament als eine Geschichte von Wagnis und Hingabe gestaltet habe. Dabei gehe es auch um die große Treue zwischen Naomi und ihrer Schwiegertochter Ruth. Ruth entschied sich damit für ein Leben mit Naomi, obwohl sie wusste, dass zwei Witwen alleine ohne Männer in jener Zeit nicht überlebensfähig waren. Drei Frauen waren ohne Schutz, da ihre Ehemänner starben und sie in dieser Zeit dann rechtlos waren. Naomi sagte: „Überrede mich nicht, dich zu verlassen. Ich will mit dir gehen. Wo du hingehst, will ich auch hingehen, und wo du lebst, will ich auch leben. Dein Volk wird mein Volk sein und dein Gott wird mein Gott sein. Wo du stirbst, will ich auch sterben, und dort will ich begraben werden. Gott tue mir dies und das, nur der Tod wird mich von dir scheiden.“ (Ruth 1,16) Es ging und geht ums Vertrauen. Wie Pfarrer Lauter sagte, wurde Ruth damit zur Urahnin von Jesus Christus'. Passend dazu sang die Gemeinde „Vertraut den neuen Wegen“.

Treu bleiben

Innerhalb der Predigt „Mut zur Liebe“ rief Pastor Driedger zum „Mut zur Versöhnung und Heilung auf.“ Er sagte: „Wir glauben als Christen an die Kraft der Liebe, auch wenn wir oft egoistisch sind. Der Heilige Geist ist ein Mittel gegen diese Störkraft. Liebe ist nicht nur das innige Zusammensein oder die erotische Liebe, sondern die Gottesliebe.“ Lauter und Driedger riefen dazu auf, über das Gebot der Feindesliebe nachzudenken. Das Motiv griff Driedger auf: „Gott wendet sich uns zu. Gott hält an uns Menschen fest. Wir können uns darauf verlassen, dass Gott uns treu bleibt, auch wenn wir ihm untreu werden.“

Grenzen überschreiten

Dazu, Grenzen zu überschreiten und anderen Liebe zu geben, rief Pastor Dr. Joel Driedger auf und veranschaulichte das an einem Beispiel eines an Trisomie 21 erkrankten Kindes. Dieses habe versucht, alle zu lieben und deswegen auch alle, die ihm entgegenkamen, umarmt. Im Sinne dessen, dass Gott uns geliebt habe, aber er dennoch Mensch mit allen Fehlern geworden sei, könne sich auch jeder Perfektionist darin gewiss sein, Mensch zu sein, weil Jesus auch nicht perfekt gewesen sei. Anschließend daran durfte man eines der selbst gebastelten Herzen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeinden erhalten und mitunter mit einem persönlichen Gruß weiterverteilen. Botschaft des Ganzen: „Du bist geliebt.“ (war)

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13.06.2025
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