Am vergangenen Samstag (24.05.2025) besuchte eine Gruppe von Interessierten bei einer Veranstaltung der Ortsgruppe Marbach eine Biolandgärtnerei in Erdmannhausen. Der Geschäftsführer der BIO-Gärtnerei Lemberghof GmbH, Herr Mergenthaler, gewährte Einblick in die Topf-Kräuterproduktion. Nachdem man sich vor Jahren von dem Direktverkauf und Anbau im Feld verabschiedet hatte, hat man jetzt auf jetzt eine punktgenaue, völlig auf natürlichen Ressourcen basierende Anzucht verschiedener Küchenkräuter umgestellt. Ganz oben findet sich das Basilikum, gefolgt von Petersilie, Minze und anderen köstlichen Küchenkräutern. Herr Mergenthaler erklärte, dass sich der ursprüngliche Familienbetrieb auf reine Bioprodukte mit natürlichen Materialien, einem nur sehr geringen Torfanteil und rein organischen Biodüngern ohne Einsatz von Chemie verschrieben habe. BIOland-Produkte werden ausschließlich in Südtirol und Deutschland erzeugt. Die Pflanzen in der BIOland-Produktion werden in Erde herangezogen. Man verzichtet dabei auf Einsatz von chemischen Zusatzstoffen oder chemisch-synthetische Schädlingsbekämpfungsmitteln, eben „rein bio“. Für die Bewässerung und Heranzucht hat man ein ausgeklügeltes System geschaffen. Dabei wird das „Gießwasser“ mehrfach zur Schonung der Ressourcen verwendet. Einmal am Tage kommt dann die „Flut“ zur Durstlöschung der Kräuter, da eine Dauerbewässerung den zarten Wurzeln am meisten schaden würde. Mögliche Schädlinge werden mit Nützlingen konfrontiert und in Schach gehalten. Im Winter erhalten die Kräuter Unterstützung unter Zuhilfenahme der Wärmeenergie von Methangas aus der nahegelegenen Deponie am Lemberg, das in einem Container auf dem Hof umgewandelt wird. Kräuter, die den Vorgaben des Handels nicht entsprechen, werden nicht mehr abgenommen. Beispielsweise kommen Pflanzen, die nicht den Anforderungen entsprechen, obwohl der Geschmack nicht beeinträchtigt ist, nicht mehr in den Handel. Sie finden so leider keine weitere Verwendung. Der Konkurrenzkampf ist stark, so dass man eher immer zu viel produzieren muss, um nicht vom Markt verdrängt zu werden. Auch für die NABU-Besucher war es lehrreich, einmal hinter die Kulissen des Bio-Landbaus zu schauen, überhaupt zu sehen und zu verstehen, was wirklich hinter Bio steckt.
Dr. med. Falk von Zitzewitz, Erdmannhausen