Genau 26 Jahre und damit knapp über ein Vierteljahrhundert musste die Schwetzinger Bürgerschaft auf einen „Tag der offenen Tür“ ihrer Freiwilligen Feuerwehr warten. Doch am vergangenen Sonntag hatte diese enorm lange Zeit endlich ein Ende. Und man kann getrost festhalten, dass sich die Wartezeit in wahrlich jeder Hinsicht gelohnt hat.
Dementsprechend positiv fiel denn auch die Zwischenbilanz von Kommandant Lars Oehring aus. „Ich bin“, sagte er am frühen Nachmittag und damit noch vor den letzten Programmpunkten wie etwa der Vorstellung von verschiedenen Feuerwehr-Bekleidungen in Form einer „Modenschau“, „wahnsinnig beeindruckt von der Menge an Gästen, die uns den ganzen Tag über besucht haben.“
So seien gleich zur Eröffnung „Tags der offenen Tür“, bei der er und Oberbürgermeister Matthias Steffan den neu bestellten stellvertretenden Feuerwehrkommandanten Birgit Kritter und Fabian Hahl ihre Ernennungsurkunden überreichten, gut 300 Bürgerinnen und Bürger vor Ort gewesen. Um die Mittagszeit seien es dann um die 1600 gewesen und, so seine Schätzung, „in der Spitze vielleicht sogar 2000“.
Hieraus zieht Lars Oehring folgenden Schluss. „Das Interesse an unserer Feuerwehr ist ungebrochen.“ Dies sei allerdings auch schon in den Jahren zuvor der Fall gewesen, denn man sei immer wieder darauf angesprochen worden, doch endlich wieder einen „Tag der offenen Tür“ durchzuführen. Aus einer kurzen Recherche habe sich dann ergeben, dass ein solcher letztmals 1999 veranstaltet worden sei.
Folglich habe dies gegolten: „Wir haben im Grunde bei Null anfangen.“ Soll heißen, dass es für einen „Tag der offenen Tür“ auf dem Feuerwehranwesen in der Kolpingstraße so etwas wie einen diesbezüglichen „Erfahrungsschatz“, über den Freiwillige Feuerwehren, die zu einem „Tag der offenen Tür“ regelmäßig über viele Jahre hinweg einladen, locker verfügen, nicht gegeben hat. Also auch nicht für dessen Planung und dessen Organisation.
„Für ein derartiges ‚Happening‘ im wahrsten Sinne des Wortes“, berichtete nun Lars Oehring, „haben wir in der Tat eineinhalb Jahre Vorbereitung gehabt.“ Zunächst habe man eine „Arbeitsgruppe offene Tür“ gebildet, die anschließend 30 Mal getagt habe. An den letzten vier Wochenenden vor dem „Tag der offenen Tür“ sei dieser jeden Freitag und jeden Samstag vorbereitet worden und in der unmittelbaren Woche davor an jedem Abend.
Hierzu habe unter anderem gehört, die Fahrzeuge und die Halle in Topzustand zu bringen. Am Samstag vor dem sonntäglichen „Tag der offenen Tür“ sei dann freilich „kurzfristig das Thema Unwetter“ hinzugekommen, das dem Floriansjünger jedoch nach seinen Worten „Gott sei Dank keinen Strich durch die Rechnung gemacht hat“. Denn die Kameradinnen und Kameraden hätten nur vier Einsätze zu bewältigen gehabt, darunter einmal Wasser im Keller. Alles andere, nämlich die ganze Nacht lang zig Keller leer pumpen zu müssen, wäre, so Lars Oehring, zwar nicht mehr und nicht weniger als ein „Worst case scenario“ gewesen. Aber auch hierauf habe man sich eingestellt, denn schließlich gebe es folgenden Grundsatz: „Wir sind die Feuerwehr, da müssen wir halt reagieren.“ Und apropos Reaktion: Jene der Gäste auf den „Tag der offenen Tür“ fiel allem Anschein nach rundum positiv aus.
Letzteres traf aber beileibe nicht nur auf die bereits erwähnte „Modenschau“ zu. Sondern auch auf die Schauübungen der Einsatzabteilung zur Technischen Hilfeleistung sowie der Jugendfeuerwehr, die Präsentation der Einsatzfahrzeuge durch Fachleute und das Kinderprogramm. Dass die Speisen und Getränke zu zivilen Preisen offeriert wurden, dürfte bei einer zivilen Hilfs- und Rettungseinrichtung wie der Feuerwehr eine Selbstverständlichkeit sein.