Bei Karl May machte sich Winnetou mit Old Shatterhand und seinen Gefährten auf, den Schatz im Silbersee zu entdecken, wir begaben uns letztens auf die Suche nach den Naturschätzen im und am Zuckersee. Die Wagbachniederung, wie das umgangssprachlich als Zuckersee bezeichnete Feuchtgebiet bei Waghäusel und Oberhausen offiziell heißt, ist rund 224 Hektar groß und seit 1983 als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Es wird geprägt von den Klärteichen der bis 1995 betriebenen Waghäuseler Zuckerfabrik und den daraus entstandenen Röhricht- sowie Schlammflächen. Als ein europaweit wichtiger Brut- und Rastplatz für heimische und durchziehende, teilweise vom Aussterben bedrohte Vogelarten zählt es zu den bedeutendsten EU-Vogelschutzgebieten in Deutschland. Neben den Saalbachwiesen bei Hambrücken ist es ein weiteres Vogelparadies vor unserer Haustür, weshalb wir uns am 01.06.2025 mit knapp 15 interessierten Naturfreunden wieder einmal zu einer Erkundung dorthin aufmachten. Nach einem kurzen Fußweg von unserem Treffpunkt am Parkplatz der Eremitage aus erreichten wir schon den Rand der Wagbachniederung und machten bald darauf die ersten Sichtungen. Geleitet wurden wir bei dieser Exkursion wieder einmal von unserem vereinseigenen Naturexperten Robert Wormer, der neben den vielen Vögeln auch zahlreiche Pflanzen bestimmen konnte und einiges Wissenswertes darüber zu erzählen hatte. Aufgrund der schwülen Witterung liefen wir dieses Mal keine Rundstrecke um das Areal, sondern machten an einer Stelle kehrt, um auf dem Rückweg nochmals an anderen Stellen kurz zu verweilen und die Schönheiten der Natur zu genießen. Sehen konnten wir einige Kanadagänse, Nilgänse, Graugänse, Stockenten, Kolbenenten, Schwäne, Graureiher, Blässhühner, Möwen und in etwas Entfernung auch einen Purpurreiher. Zu hören waren eine Beutelmeise, einige Nachtigallen, Möchsgrasmücken sowie der Zilpzalp und ein Kuckuck, der im Schilf sein eigentliches Biotop hat und seine Eier dort meist in den Nestern der Teichrohrsänger ablegt. Nach etwa 2,5 Stunden kamen wir wieder am Parkplatz an, um von dort aus nach Rheinhausen zur TSV-Gaststätte zu fahren, wo wir zum Abschluss eine gemütliche Einkehr mit leckerem Essen und kühlen Getränken hatten. Wir danken allen Teilnehmern für das Interesse, ein besonderer Dank geht an Robert für die wieder einmal hervorragende Leitung. Weitere Bilder dieser tollen Veranstaltung finden auf unserer Homepage mit der Adresse www.nuv-odenheim.de in der Rubrik Galerie.
ThRat