Chinagarten – Bismarckturm – Killesberg – Rosensteinpark – Mineralbäder
Ein Sonntag mit warmem, schönem, trockenem Wetter. Jeder hat seine eigenen Gegebenheiten, ob Urlaub, Krankheiten oder sonst irgendetwas, so schrumpfte unsere Teilnehmerzahl auf ein Minimum. Doch plötzlich erschienen zwei immer gut gelaunte Hausemer Urgesteine. Mit sechs Wanderern sind wir wie eine kleine Familie bei immer guter Stimmung.
Reibungslos geht die Fahrt mit dem Bus nach Göppingen und mit der Bahn in die Landeshauptstadt. Den Stuttgarter Bahnhof verlassen wir über den Nordausgang. Durch die Jägerstraße erreichen die Wanderer die Kronenstaffel. Die Stäffele wurden früher für die Weinberge gebraucht. Es ist schon etwas anstrengend, darum machen wir oben, an der Panoramastraße angekommen, eine Verschnaufpause. Mit dem ersten Ausblick über das Häusermeer der Großstadt werden wir belohnt. Bald erreichen die Unermüdlichen den Chinesischen Garten, auch als „Garten der schönen Melodie“ bekannt. Die beeindruckende Oase wurde 1993 als Zeichen der Freundschaft zwischen Stuttgart und seiner chinesischen Partnerstadt Nanjing angelegt. Wir sind beeindruckt von der kunstvoll gestalteten Pagode und der chinesischen Landschaftsgestaltung mit geschwungenen Wegen.
Bei der Bushaltestelle Kaisermer geht es auf einem schmalen Wiesenpfad Namens Hexenwäldle aufwärts, dieser malerische Weg bringt uns direkt nach oben zum Kriegsbergturm. Leider ist der Turm geschlossen, macht aber nichts, denn die Wanderung bietet uns noch viele Aussichten. Nun erreichen die vorwärts Strebenden die Schottstraße mit immer wieder neuen Tiefblicken auf den Stuttgarter Talkessel. Auf der rechten Seite bergauf stehen die Häuser und links bergab liegen Kleingärtner-Gütle, dadurch wird die freie Sicht nicht behindert. Nun verlassen wir dieses Highlight und steigen die recht anspruchsvolle, lange Ehrenhaldenstaffel hoch zur Robert-Bosch-Straße. Doch wer lange wandert, kommt auch mal oben an. So erreichen wir den höchsten Punkt unserer Wanderung, den Bismarckturm, der auf dem Kriegsberg steht. Begeisterndes erleben macht hungrig. So verzehren wir mit einem guten Appetit unsere Brote. Inzwischen hat auch der freundliche Turmwächter seine Tür geöffnet. Vom Turm haben wir eine wunderbare rundum Sicht.
Weiter geht es über die Feuerbacher Heide. Man sollte es nicht glauben, wo man überall hinkommt, plötzlich stehen wir vor der Tennisstation des TC-Weissenhof e. V., der zu den größten traditionsreichsten Tennisclubs in Deutschland zählt. Doch wir gehen immer weiter und schon sind wir im Killesbergpark. Der Park geht bis auf die Reichsgartenschau 1939 zurück. Auch die Parkeisenbahn, eine Liliputbahn, datiert aus den Anfängen des Parks und ist somit die älteste der drei Liliputbahnen in Deutschland. Die zwei Dampflokomotiven heißen Tazzelwurm und Springerle. Im Höhencafé löschen wir nochmals unsern Durst und stillen unsern Hunger. An fünf Seen mit oft hohen Fontänen vorbei geht es abwärts, es gibt wohl keine Worte, um diese Eindrücke zu beschreiben. Auf der Ostseite des Parks gehts zum Wartberg. Talwärts liegt der von zwei Bächen gespeiste Kugel- und Egelsee, der letztere mit schönen Wasserspielen. Über die an Seilen aufgehängten Bombay Stegen gehts über das Löwentor in den Rosensteinpark. So man mit viel Ausdauer durch den Park läuft, wie wir, kommt man zu der U-Bahn-Station Mineralbäder. In Bad Cannstatt müssen wir umsteigen. Da der nächste Zug nach Göppingen fährt, haben wir uns für diesen entschieden. Um die Zeit bis zum Anschlussbus zu überbrücken, genehmigen wir uns noch am Marktplatz ein Eis. So geht ein erlebnisreicher Tag zu Ende.
Hans Fink